Zahnimplantate entlasten Parodontose-Zähne

Zahnverlust bei Parodontitis: Implantate stützen die eigenen Zähne zusätzlich ab.

Gerade wenn es zum Zahnverlust durch Zahnbettentzündungen (Parodontitis, häufig Parodontose genannt) gekommen ist, bieten sich Implantate als Zahnersatz an. Sie ersetzen nicht nur die verloren gegangenen Zähne. Sie sorgen auch für eine Entlastung und wirken dem weiteren Knochenverlust entgegen.

Zähne mit Parodontitis sind weniger belastbar

Die Parodontitis baut den Zahnhalteapparat mit Kieferknochen ab, der Wurzelhalt geht verloren und die Zähne fangen an zu wackeln. Zahnverlust ist die Folge.
Die Parodontose befällt dabei oftmals das gesamte Gebiss. Auch Zähne, die noch fest wirken, können bereits einen erheblichen Knochenverlust aufweisen.

Zahnersatz bei Parodontose ist sorgfältig zu planen

Bei solchen Voraussetzungen birgt ein fester Zahnersatz (Zahnbrücke) die Gefahr durch Überlastung der geschwächten Pfeilerzähne, was zum frühzeitigen Verlust dieser Zähne führen würde. Die Versorgung mit Zahnersatz bei Parodontose mit Hilfe von parodontal geschädigten Pfeilerzähnen ist nicht ohne Risiko. Herausnehmbarer Zahnersatz  (z.B. TeleskopprothesenKlammerprothesen) ist da schon flexibler. Zwar kann auch hier eine Überlastung zum frühzeitigen Verlust der Haltezähne führen, aber ein Zahnverlust kann durch Änderung der Prothese kompensiert werden.

Parodontose-Zähne sind nicht gut belastbar

Parodontitis-Entzündung kann sich auf Implantate übertragen

Es ist riskant, bei einer aktiven Parodontitis Implantate einzubringen, da die Bakterien auch Zahnimplantate angreifen können (Periimplantitis). Eine Parodontose-Behandlung ist also in jedem Fall anzuraten, natürlich nicht nur, um die Implantat zu schützen, sondern auch für die (Mund-)-Gesundhaeit allgemein.

Implantate stehen für sich und unterstützen die Zähne

Da Implantate für sich alleine stehen, können sie entstandene Lücken schließen und dabei sogar noch Nachbarzähne entlasten. Das gilt sowohl für festsitzende Konstruktionen als auch für herausnehmbaren Zahnersatz, bei dem Implantate durch Pfeilervermehrung bei einer Hybridprothese den Halt verbessern und die Lebensdauer der eigenen Zähne erhöhen.

Wichtig ist jedoch, dass eine Parodontitisbehandlung erfolgreich abgeschlossen wurde, bevor implantiert wird, da eine Zahnbettentzündung auch auf Implantate übergreifen kann.

Lesen Sie hierzu auch das Kapitel: Zahnverlust durch Parodontitis.

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Literatur

Schou S, Holmstrup P, Worthington HV, Esposito M.
Ergebnisse der Implantatbehandlung bei Patienten mit zuvor Parodontitis-bedingtem Zahnverlust , Clin Oral Implants Res. 2006 Oct;17 Suppl 2:104-23
Axel Sonnenschein, Hans-Jürgen Wenz, Klaus M. Lehmann, Doppelkronenverankerter Zahnersatz nach Pfeilervermehrung durch Implantate, Update Zahnmedizin
Band 1, Quintessenz Verlags-GmbH, Berlin. 2009
Prof. Dr. Rainer Buchmann, Praxiskonzept Implantologie, ZMK 11/2010

 

Letzte Aktualisierung am Montag, 14. August 2023