Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) zum Knochenaufbauverfahren: Sinusbodenelevation/Sinusbodenaugmentation/

Auswirkungen des Rauchens auf die Überlebensrate von Implantaten im Sinuslift: eine systematische Überprüfung


Chambrone L, Preshaw PM, Ferreira JD, Rodrigues JA, Cassoni A, Shibli JA.
Abteilung für Parodontologie und Implantologie, Dental Research Division Guarulhos University, Guarulhos, SP, Brasilien; Abteilung für Parodontologie, Department für Zahnmedizin, School of Dentistry, University of São Paulo, São Paulo, SP, Brasilien.
Clin Oral Implants Res. 7. Mai 2013. doi: 10.1111/clr.12186. [Epub ahead of print]

IELE
Das Ziel dieses systematischen Reviews war es, die Auswirkungen des Rauchens auf die Überlebensrate von Implantaten zu überprüfen, die im Zusammenhang mit Sinusbodenaugmentationen eingebracht wurden.

MATERIAL UND METHODEN
Die Cochrane Oral Health Group Trials Register (CENTRAL), MEDLINE und EMBASE wurden doppelt bis einschließlich Oktober 2012 ohne Einschränkungen bezüglich der Sprache durchsucht. Studien wurden als für die Aufnahme geeignet angesehen, wenn sie die Behandlung von Rauchern und Nichtrauchern mit Titan-Implantaten im Zusammenhang mit Sinusbodenelevationen dokumentierten. Die Newcastle-Ottawa-Skala und der Cochrane-Collaboration-Qualitätsmessmethode wurden für die Beurteilung einer möglichen Befangenheit der zu überprüfenden Studien eingesetzt. Die Random-Effects-Meta-Analyse ermöglichte dann, die Verlustrate von Implantaten bei Rauchern und Nichtrauchern im Sinuslift gegenüberzustellen.

ERGEBNISSE
Von den 3360 potenziell aufnahmefähigen Veröffentlichungen konnten lediglich acht Studien berücksichtigt werden. Mehr als die Hälfte (62,5%) der Studien resümierte, dass das Rauchen die  Implantatüberlebensrate im Bereich von Sinusbodenaugmentationen negativ beeinflusste. Ebenso wiesen die gepoolten Analyse bei Rauchern ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für einen Implantatverlust aus, wenn die Ergebnisse aller Studien in die Meta-Analyse einbezogen wurden [RR: 1,87 (95% CI: 1,35, 2,58), p = 0,0001]. Andererseits konnte eine Subgruppenanalyse, die nur prospektive Studien (3 Studien) beeinhaltete, keine signifikanten Unterschiede bezüglich der  Implantatvverlustrate zwischen Rauchern und Nichtrauchern [RR: 1,55 (95% CI: 0,91, 2,65), P = 0,11] erkennen.

FAZIT
Obwohl das Rauchen in den meisten Studien und in der Meta-Analyse der gesamten Daten mit einem erhöhtem Risiko für einen Implantatverlust verknüpft war, konnte die schädliche Wirkung des Rauchens nicht bestätigt werden, wenn nur prospektive Studien zugrunde gelegt wurden.

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 20. August 2013