Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) über Augmantations-Methoden in der Implantologie: Sinuslift, BMP, Distraktion, Knochenersatzmaterialien:

Schonende Zahnentfernung zur Verbesserung der parodontalen Hart- und Weichgewebssituation vor Implantatinsertion im ästhetisch sichtbaren Bereich mittels schrittweiser kieferorthopädischer Extrusion


Maiorana C, Speroni S, Herford AS, Cicciù M.
Slow Orthodontic Teeth Extrusion to Enhance Hard and Soft Periodontal Tissue Quality before Implant Positioning in Aesthetic Area.
Open Dent J. 2012;6:137-42.

 

Der vorliegende Fall beschreibt die schonende Entfernung von zwei nicht erhaltungswürdigen mittleren Oberkiefer-Schneidezähnen mittels kieferorthopädischer Extrusion und die anschließende Implantatversorgung bei einer 42-jährigen Frau.

Die Entscheidung zur langsamen kieferorthopädischen Entfernung ergab sich aus dem schlechten Parodontalzustand beider Zähne. Die langsame Extrusion der Zähne führte über einen Zeitraum von drei Monaten zu einer Regeneration des umliegenden Alveolarknochens und somit zu einer guten klinischen Ausgangsposition für die anschließende Implantatinsertion sowie zu einem exzellenten ästhetischen Ergebnis nach Abschluss der Therapie. Die röntgenologische Untersuchung 24 Monate nach Entfernung der Zähne ergab stabile Knochenverhältnisse.

Schlussfolgerung: Die kieferorthopädische Extrusion nicht erhaltungswürdiger Frontzähne ist eine Methode, die zur Regeneration parodontaler Knochendefekte und zu vorhersagbaren Ergebnissen einer anschließenden Implantattherapie führt. Es hat sich jedoch in anderen Untersuchungen auch gezeigt, dass sich die gute Vorhersagbarkeit des klinischen Ergebnisses im Frontzahnbereich nicht auf die Situation im Seitenzahnbereich übertragen lässt.

Letzte Aktualisierung am Sonntag, 01. Januar 2012