Zahnärzte sagen Nein zum modischen Mundschmuck


Piercing an Lippen, Wangen oder Zunge gilt bei vielen Jugendlichen und
jungen Erwachsenen als schick und cool. Die akuten und langfristigen
Folgen dieser modischen Form der Selbstverstümmelung treten dabei in
den Hintergrund.

Doch: Orales Piercing birgt nicht nur ein hohes Infektionsrisiko,
sondern verursacht auch häufig Schäden an Zahnfleisch und Zähnen, warnt
die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung.

Durch das Durchstechen der Zunge oder Lippen drohen zum Beispiel
irreparable Schädigungen von Nervenbahnen, starke Blutungen und
Schwellungen oder Infektionen. Auch kleinere Entzündungen hinterlassen
oft hässliche Narbengeschwülste.

Langfristig kann der Piercing-Schmuck Zähne und Zahnfleisch schädigen.
So schlagen beim Sprechen, Kauen oder spielerischen Mundbewegungen die
metallischen Bestandteile des Zungenpiercings ständig an die Zähne, was
zu irreparablen Rissen im Zahnschmelz führen kann. Folgen für die
Betroffenen können Hitze- und Kälteempfindlichkeit der Zähne, Reizung
des Zahnnervs und Karies sein. Von Zahnersatz aus Keramik wird aufgrund
des hohen Beschädigungsrisikos bei Patienten mit Piercing im Mundraum
abgeraten. Problematisch beim Lippenpiercing ist, dass der Verschluss
des Metallteils auf der Innenseite der Lippe meist in Höhe des
Zahnfleischs unterhalb der Zahnkrone liegt.

Langfristig kann sich das Zahnfleisch an der Belastungsstelle
zurückziehen mit der Folge freiliegender Zahnhälse, Verletzungen der
Zahnwurzel und der angrenzenden Knochenstruktur. Untersuchungen zufolge
leiden etwa 70 Prozent aller Patienten mit Unterlippenpiercing unter
leichten bis massiven Zahnfleischschäden. Die Zahnärzte raten daher
generell von Piercing im Mundraum ab.

Quelle: Lifeline.de

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999