Optische Kohärenztomographie (OCT) verwendet Infrarotlicht statt Röntgenstrahlung für präzisere Zahndiagnostik
Eine neue Technologie könnte die Zahndiagnostik revolutionieren: Die Optische Kohärenztomographie (OCT) nutzt ungefährliches Infrarotlicht anstelle von Röntgenstrahlen und erkennt Karies mit dreifach höherer Genauigkeit als herkömmliche Röntgenaufnahmen.
Die Technologie im Detail: OCT verwendet nahes Infrarotlicht, um hochauflösende 3D-Bilder der Zähne zu erstellen. Das Licht dringt in die Zahnsubstanz ein und liefert detaillierte Informationen über Strukturen unterhalb der Oberfläche – ganz ohne Strahlenbelastung.
Überlegene Diagnostik: Erste klinische Studien zeigen, dass OCT nicht nur Karies besser erkennt, sondern auch Risse im Zahnschmelz und frühe Demineralisierung sichtbar macht, die auf Röntgenbildern oft übersehen werden. Die Technologie kann sogar durch Feuchtigkeit und Kondensation hindurch messen.
Praktische Vorteile: Besonders bei Patienten mit Zahnschmerzen unklarer Ursache half OCT den Ärzten, versteckte Probleme wie Hohlräume oder Risse im Dentin zu identifizieren, die weder durch Röntgen noch durch visuelle Untersuchung erkennbar waren. Dies führte zu präziseren Diagnosen und besserer Patientenaufklärung.
Für wen ist das interessant? OCT ist besonders vorteilhaft für schwangere Frauen, Kinder und Patienten, die häufige Kontrolluntersuchungen benötigen, da es keine Strahlenbelastung verursacht. Die 3D-Visualisierung hilft Patienten zudem, ihre Zahnprobleme besser zu verstehen.
Verfügbarkeit: Die ersten OCT-Systeme für die Zahnmedizin durchlaufen derzeit klinische Studien in den USA. Mit einer breiteren Markteinführung ist in den nächsten 2-3 Jahren zu rechnen.
Quelle: Perceptive Clinical Study „World’s First 3D Intraoral OCT Dental Imaging System“ (2025); Scientific Reports „In Vivo Optical Coherence Tomography for Diagnostic Characterization of Enamel Defects“ (August 2025)