Hallo Jürgen,
abgesehen von der persönlichen Vorliebe hier einige Fakten zu den beiden Materialien.
Der Nachteil der im Moment angebotenen Keramik Implantate, gegenüber den seit Jahrzehnten von 99 % aller Implantologen verwendeten Titanimplantaten, ist sicherlich die Tatsache, dass zur Zeit Keramikimplantate noch nicht Oberflächenbeschichtet werden können, im Moment wird die Oberfläche nur aufgeraut, daher kann die Einheilung nicht so optimal gefördert wird, wie es bei den hoch entwickelten Implantaten aus Titan der Fall ist. Ein weiterer Nachteil der Keramikimplantate ist, dass diese zur Zeit nur als einteilige- und gerade- Implantate angeboten werden, was bedeutet, dass bei mehreren Implantaten die Parallelität relativ genau gegeben sein muss, größere Korrekturen in der Achsrichtung können, wenn überhaupt, nur damit ausgeglichen werden, indem man den oberen Teil des Keramikimplantats (Abutment) entsprechend beschleift.
Dies kann zu einer Materialreduzierung und Schwächung des Implantats führen und die Gefahr, dass als Folge dessen, der Keramikkopf bricht, ist dadurch stark erhöht. Ein eingewachsenes Keramikimplantat kann zudem meist nur mit großem chirurgischem Aufwand entfernt werden. Der Grund, warum die namhaften Hersteller diese daher nicht anbieten und noch am forschen sind, ist die Tatsache, dass der wissenschaftliche Fortschritt im Umgang mit Zirkonoxidimplantaten erst am Anfang ist und gesicherte Langzeitergebnisse und Erfolge hierüber noch nicht vorliegen. Daher verhalten sich die großen Firmen und die meisten Implantologen noch abwartend gegenüber den neuen Keramikimplantaten und verwenden weiterhin die wissenschaftlich hoch entwickelten Titanimplantate.
Gruss
Tom