Neue implantate.com-Umfrage zur Ursache des frühen Implantatverlusts

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Bei Einheilquoten von deutlich über 95% -je nach Veröffentlichung- scheint der Implantatverlust in der Einheilphase eine immer geringere Rolle zu spielen. Dennoch ist es für Patient und Behandler immer ein besonders enttäuschendes Ereignis, das man unbedingt vermeiden will.
Welche Ursache für den frühen Implantatverlust spielt Ihrer Meinung nach die grösste Rolle?
Zum Abstimmen benutzen Sie bitte das Modul in der rechten Spalte.

Thema

[Wirthmann Hamburg]

Der frühe Implantatverlust (zwischen Insertion und reentry) geht nahezu ausschließlich auf bakterielle Einflüsse zurück. Die unmittelbare postoperative Wundheilungsphase stellt die größte Gefahr dar. Die bakteriendichte Verwachsung der Wundränder benötigt circa 48 Stunden. Essen, Rauchen und mimische Bewegungen (Sprechen) aber auch psychischer Stress (Arbeitsbelastung) reduzieren in dieser Phase die Abwehr der bakteriellen Einflüsse.

Die primäre Stabilität ist direktes mechanisches Abbild des Interfacespaltes und damit des BIC. Je größer dieser Spalt, desto größer die Beweglichkeit desto mehr nachwachsende Knochensubstanz ist erforderlich bis zur Ankylosierung.
Die primäre Stabilität spielt daher nur im Hinblick auf eine möglichst frühe Belastungsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Ein primär nicht stabiles Implantat ankylosiert bei bakteriendichtem Verschluß nach der Nahtentfernung genauso wie ein primär stabiles, benötigt aber entsprechend längere Zeit.

Wirthmann Hamburg

[Holger Klingebiel]

meine Erfahrungen zeigen die Fehlbelastungen durch (Interims-)prothesen als leider häufigster Verlustgrund

[zahedi]

@Prof. Wirthmann
Hallo,
die bakterielle Infektion nach Ihrer Darstellung als Grundursache möchte ich gerne diskutieren. Jeder Behandler kennt die Situation, das 1 Implantat von mehreren ohne offensichtliche Ursache verlorengeht.
Ein Hygieneproblem mit Primärinfekt ist dabei kaum anzunehmen. Die Theorie von Restinfektionen im Knochen, der seit Jahren zahnlos ist, möchte ich mal nicht aufgreifen. Bei zu hohem Drehmoment kennen wir alle das Risiko der Knochennekrose. Bei einem nicht primärstabiles Implantat kann durch Bagatellbelastungen die Osseointegration verhindert werden. Also: wenn die Osseointegration nicht stattfindet ist eine bakterielle Infektion folgerichtig, aber nicht ursächlich.
Gruß
B. Zahedi

[Autor]

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