Implantat oder Zahn erhalten – Bitte Rat

[Carolin]

Mein Problem ist Folgendes.

In meinem Frontzahn 2.2 hat sich, wahrscheinlich durch einen Schlag auf den Zahn in der Kindheit, ein internes Granulom gebildet. Dieses Granulom ist im Oktober 04 durch Zufall bei einer Routineuntersuchung festgestellt worden.

Ich bin nun seit Oktober in einer Uniklinik in Behandlung. Die Ärzte dort möchten versuchen, mittels verschiedener medizinischen Einlagen die Bakterien abzutöten, dann die Wurzelwand, die an einer Seite bereits durchgebrochen ist, mittels einer Art Zement wieder zu flicken und anschließend den Wurzelkanal füllen. Ob der Zahn dann erhalten werden kann, kann natürlich niemand garantieren.

Andererseits habe ich mich auch schon ausführlich über Implantate informiert und war auch schon bei einem in Deutschland sehr angesehenen Implantologen, bei dem ich die Implantation dann ggf. auch durchführen lassen würde.

Nun weiß ich auch nicht, was ich machen soll. Den eigenen Zahn so lang wie möglich erhalten oder Zahn raus und (Sofort-)Implantat rein. Ich glaube einfach, wie ich mich auch entscheide, es ist bestimmt die falsche Entscheidung, wie so oft im Leben. Ich würde mich aber über Ihre Meinungen freuen, dann kann ich immer noch sehen.

Vielen Dank und herzliche Grüße

Carolin, 25 Jahre

Thema

[Sina]

Hallo Carolin,

ich habe so ein ähnliches Problem, nur dass bei mir trotz verschiedener Behandlungen doch 2 Frontzähne gezogen werden mussten und ich hier in nächster Zeit Implantate bekomme. Ich würde aber in jedem Fall wieder versuchen die Zähne so lang wie möglich zu erhalten, da die eigenen Zähne immer am besten aussehen. Ein Implantat oder was auch immer wird Dich nie 100% zufrieden stellen. Meist sieht sonst keiner die kleinen Farbabweichung (oder was es sonst noch gibt), aber Dich wird es immer stören. Mein Rat ist nur, lass den Zahn erst ziehen, wenn nichts anderes mehr machbar ist.

Viele Grüße Sina (20)

[Michael]

Hallo Carolin,

generell schließe ich mich Sinas Meinung an. Ich selbst benötige ebenfalls ein Implantat – allerdings einen Backenzahn im Unterkiefer. An der Stelle geht es ja noch – sagen viele – allerdings war der überraschende Verlust des Zahnes durch eine Zyste schon ein Schlag ins Gesicht für mich (28 Jahre).
Wenn der „Erhaltungsversuch“ keine gravierenden ästhetischen Nachteile mit sich bringt würde ich dies auf alle Fälle erstmal versuchen. Ein Implantat kann man immer noch machen.

Was mich noch interessieren würde ist der in Deutschland angesehene Implantologe den du erwähnt hattest. Ich habe zwar bereits eine gute Adresse, möchte mich aber gerne noch ein wenig informieren. Ich möchte diesen Eingriff nicht „mal einfach so“ machen lassen. Vielleicht könntest du mir ja mal den Kontakt mailen.

Danke und schöne Grüße
Michael

[Christine]

Hallo Carolin,

da ich (34 J.) leider sehr viele, aber weniger erfolgreiche Zahnerhaltungsmaßnahmen (WSR) hinter mir habe, die letzten Endes NIEMALS zu einem völligen Abklingen von Entzündungen usw. führten, werde ich mir die betroffenen 5 Zähne nach und nach entfernen lassen. Mittlerweile glaube ich auch, dass entzündete Zähne eine große Belastung für den Körper sind: jedenfalls zeigte eine aktuelle Blutuntersuchung bei mir die Ausbeutung eines Stoffes zur Immunabwehr weit unter den Wert des Normalen, was laut meiner Ärztin nur dann zu Stande kommt, wenn diese Dauerentzündung schon sehr lange weilt. Als ich übrigens den ersten extrahierten Zahn auf dem Tablett gesehen habe, kam mir das Grauen, dass ich so etwas totes und kaputtes im Mund hatte. Und auch die Erkenntnis, dass ich über den „Verlust“ dieses Zahnes sicher nicht zu weinen brauchte: der war schon vor Jahren verloren und ich hätte mir viele schmerzhafte, narbenverursachende Behandlungen sparen können.

Viele Grüße
Christine

[Autor]

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