Implantat im OK?

[Jürg]

Hallo
Bei mir wurde der hinterste Backenzahn des linken Oberkiefers gezogen (Weisheitszähne wurden schon vor Jahren entfernt). Letztes Jahr war eine Wurzelbehandlung durchgeführt worden, nachdem ich zwei Monate massive Schmerzen hatte, erst nach dieser langen Zeit wurde erkannt, dass das Problem vom Zahn kam. Der Zahn hat sich dann nie richtig erholt. Vor zwei Monaten bekam ich erneut massive Schmerzprobleme und liess den Zahn auf Anraten meines Zahnarztes entfernen. Er meinte, dieser Zahn habe ohnehin keine Funktion und müsse somit auch nicht ersetzt werden. Da ich aber nun aufgrund der lang andauernden Schmerzen und damit einhergehenden Verspannungen weiter Probleme habe (Schmerzen, Ohrgeräusch), möchte ich sicher sein, dass dies auch die richtige Lösung ist und nicht weitere Probleme verursacht. Kann man diesen Zahn tatsächlich unersetzt lassen oder wäre es nicht sinnvoller ein Implantat zu setzen, um neue Probleme zu vermeiden? Wie gross ist das Risiko, dass sich der Gegenzahn „verlängert“ wenn kein Implantat gesetzt wird? Könnte ein Implantat auch zu einem späteren Zeitpunkt gesetzt werden, falls es zu Verschiebungen kommen sollte?
Im voraus besten Dank für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüssen

Jürg

Thema

[zahedi]

Hallo,
in der Region des 7. Oberkieferzahns ist das Knochenangebot oft so gering, daß Aufwand/Kosten und Nutzen bei einem Implantat in keinem vernünftigem Verhältnis stehen.
Wenn Ihr Zahnarzt angibt der entfernte Zahn habe keine Funktion, scheint das so als würde gar kein Gegenkieferzahn vorhanden sein.Dann hätte jeglicher Zahnersatz an dieser Stelle wirklich keinen Sinn.
Wenn ein Gegenkieferzahn doch vorhanden sein sollte, kann es auch gut sein daß er sich gut auf dem verbliebenen hinteren Oberkiefer-Zahn abstützt und nicht rauswachsen kann.
Schmerzen und Verspannung dürften eher durch eine Funktionstherapie (u.a. Aufbißschiene) in den Griff zu bekommen sein, als durch ein Implantat.
Gruß
B. Zahedi

[Jürg]

Sehr geehrter Herr Zahedi
Vielen Dank für Ihre Antwort. Bin immer noch sehr verunsichert, wegen dem
fehlenden 7. Oberkieferzahn und möchte verhindern, dass es noch zu weiteren
Komplikationen kommt. Der Gegenkieferzahn ist vorhanden und wird nach
Aussage meines Zahnarztes NICHT abgestützt. Wie gross ist die Chance, dass
er herauswächst? Welche Erfahrungswerte gibt es dazu? Könnte man auch zu
einem späteren Zeitpunkt (d.h. auch in einigen Jahren) noch ein Implantat
setzten, falls denn der Gegenkieferzahn rauswachsen sollte? Würde gerne die
Risiken einigermassen abschätzen können, um dann eine Entscheidung zu
fällen. Vielen Dank für Ihre Bemühungen und viele Grüsse Jürg

[zahedi]

Hallo,
die Tendenz eines Zahnes herauszuwachsen ist m.E. leider nicht voraussagbar. In meinem Patientengut sehe ich jede Menge Zähne, die trotz fehlender Gegenbezahnung dort bleiben, wo sie sind.
Man müßte Modelle von Ihrem Kiefer in 6-monatigen Abständen herstellen, um das bei Ihnen zu überprüfen. Wenn der Gegenkieferzahn allerdings nicht in Kontakt steht, müssen Sie do oder so eine Entscheidung treffen, ob der wieder Funktion bekommen muß oder nicht. Herauswachsen ja oder nein.
Gruß
B. Zahedi

[Jürg]

Sehr geehrter Dr. Zahedi
Trotz der zum Teil beruhigenden Antworten bleiben im Moment zwei Fragen offen:
1.) Worauf sollte eine Entscheidung fussen, ob ein Zahn Funktion erhalten soll, wie Sie es in Ihrer Antwort geschrieben haben?
2.) Gibt es die Möglickheit, mit dem implantieren zu warten, um die Entwicklung es Gegenzahns zu beobachten? Kann auch in einem, zwei oder fünf Jahren noch ein Implantat gesetzt werden?
Da meine Verunsicherung immer noch einigermassen gross ist, bin ich für die Beantwortung dieser Fragen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüssen
Jürg

[zahedi]

Hallo,
da man mit Vorhandensein des 6. Zahnes eine 1. gute Kaufunktion erreicht, fußt die Entscheidung über eine zusätzliche Funktion durch den 7. Zahn auf Ihrem Wunsch.
2. Da es mit der Zeit zu einem (individuell unterschiedlichen) Knochenabbau kommt, hängt es davon ab, wie luxuriös das Knochenangebot zur Zeit ist, ob man ein Zuwarten als problemlos einstufen kann.
Viel Erfolg!
B. Zahedi

[Autor]

Antworten