Künstliche Intelligenz in der Zahnmedizin: Schnellere Diagnostik, effizientere Abläufe
KI-gestützte Systeme halten zunehmend Einzug in deutsche Zahnarztpraxen und Dentallabore. Besonders in der Bildgebung zeigen sich praktische Anwendungen: Moderne Intraoralscanner und Analysesoftware nutzen maschinelles Lernen zur Karieserkennung bereits während des Scanvorgangs. Algorithmen analysieren Röntgenbilder, CT-Scans und DVT-Aufnahmen und helfen, Anomalien schneller zu identifizieren.
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde weist darauf hin, dass Zahnärzte beim Einsatz von KI-Anwendungen datenschutzrechtliche Vorgaben einhalten müssen. Da KI-Systeme regelmäßig personenbezogene Gesundheitsdaten verarbeiten, gelten die Bestimmungen der DSGVO und zusätzliche Anforderungen für besondere Kategorien personenbezogener Daten. KI-Anwendungen zu medizinischen Zwecken gelten zudem als Medizinprodukte und unterliegen entsprechenden Zertifizierungsverfahren.
Bisher sind in der EU nur statische KI-Systeme zugelassen – also Software, die nach dem Training nicht mehr selbstständig dazulernt. Dynamische Systeme, die sich im laufenden Betrieb weiterentwickeln, sind noch nicht zertifizierbar. Die EU arbeitet derzeit an einem eigenen Rechtsrahmen für KI-Systeme, der auch das Gesundheitswesen betreffen wird.
Experten betonen, dass KI als Unterstützungswerkzeug dient, nicht als Ersatz für zahnärztliche Expertise. Der kritische Umgang mit den Ergebnissen und die Integration in den klinischen Entscheidungsprozess bleiben in der Verantwortung des Behandlers.
Quelle: Bundeszahnärztekammer, Position „Künstliche Intelligenz in der zahnärztlichen Praxis“, November 2023; DEXIS/Mollemans, Trends KI in der Zahnmedizin 2024