Ziehen und Druck am Implantat

[Sue47]

Thema

[Sue47]

Vielen Dank, liebe Agnes!
Ich denke auch, der Periotest kann nicht gestimmt haben. Iwas ist schief gelaufen bei der ganzen Sache und ich bin froh, dass es jetzt raus ist. Wenngleich ich natürlich jetzt weiter überlegen muss, was ich mit der Lücke mache, ein Implantat wäre dafür natürlich optimal gewesen. Schade, dass es nicht funktioniert hat.
Die Schmerzen waren gestern noch recht heftig und heute hab ich ne Hamsterbacke. Den Mund bekomm ich auch kaum auf und der Nachbarzahn schmerzt natürlich auch wieder mehr.
Das dauert wahrscheinlich n bisschen, schließlich wurde in dem Gebiet seit Sommer dreimal operiert.
Aber die Entscheidung der Entfernung war goldrichtig, dadurch, dass es nicht richtig fest war, wäre es über kurz oder lang eh flöten gegangen, selbst wenn ich keine dauerhaften Beschwerden gehabt hätte.

[Agnes]

Ein Implantat ist auch noch möglich nach vollständiger Ausheilung. Wenn genug Platz ist, würde ich das nicht ausschließen. Zumal du in dem anderen Thread angegeben hast, dass das Nachbarimplantat an der Knochenkante steht. Das lasse ich mal so stehen, vielleicht antworten docWolff oder der Admin noch. Aber ich gehe mal davon aus, dass das schon ein gewisses Risiko birgt und daher für eine Hybridbrücke zu riskant ist. Vorhersagen lässt sich so etwas kaum.

In der Zwischenzeit könnte eine Valplast-Prothese oder Ähnliches gute Diensten leisten. Danach Biopsie, ob noch Keime vorhanden sind – anschließend entscheiden. Ich habe am 11er, nach den zwei gescheiterten Versuchen, das dritte Implantat, weil eine Brücke nicht infrage kam, da der 12 leicht gewackelt hat nach der Kiefer- und Gaumenrekonstruktion. Daher kam er als Pfeiler nicht in Betracht. Außerdem hätte ich beide gesunde Nachbarzähne abschleifen lassen müssen und das im Frontzahnbereich. Von der Ästhetik aus betrachtet grenzwertig (!). Acht Monate später habe ich mich dann für einen dritten Versuch entschieden. Bis jetzt OK!

Spätestens beim Eindrehen des Abutments wäre Schluss gewesen. Das Abutment greift an der Innenseite des Implantats in die Gewinde und wird mit einer Ratsche mit einem bestimmten Drehmoment festgezurrt. Wenn das Implantat nicht fest ist, dreht sich die Implantatschraube im Knochen mit. Die Teile, die doch einen Knochenverbund eingegangen sind, reißen ab. Es knackt hörbar im Kiefer – mit heftigsten Schmerzen! „Spinner“ (engl. „to spin“ = drehen) heißen die Implantate im Fachjargon. Diese Tortur ist dir zum Glück erspart geblieben…

Weiterhin gute Besserung!

[Sue47]

Jetzt ist eine Woche nach der Explantation vergangen.
Die OP Schmerzen sind abgeklungen, die Wange halbwegs wieder normal.

Was mich allerdings sehr irritiert: ich hab weiterhin dieses ständige Druckgefühl Höhe Jochbein (manchmal auch mit ner Art Kribbeln) und wenn ich im Mund auf die Stelle vorsichtig drücke mit ein Wattestäbchen, tut es richtig übel weh.

Jetzt schieb ich natürlich Panik, dass es sich um eine chronische Osteomyelitis handeln könnte und die Explantation den Herd nicht erwischt hat.
Heute gehe ich zum Fädenziehen zum MKG, den werde ich mal befragen.
Im besten Fall braucht es einfach noch Zeit zum Heilen.

[Agnes]

Ja, verständlich… Der MKG wird aber oben „großzügig“ Knochen ausgeräumt haben. Da hat man lange was von 🙁
Was hat er denn gesagt beim Fädenziehen?

[Sue47]

Er hat nur gesagt, ich soll mal noch 2 Wochen zuwarten.
Und die Stelle absolut in Ruhe lassen, also nicht dran rumdrücken etc .

Da auch meine Zunge komisch aussieht (die Papillen), schließt er nicht aus, dass ich ev. auf iwas reagiert haben könnte.

Ich hab diesen dauerhaften Juckreiz im Knochen, das ist schon seltsam. Und bei Druck tut es ziemlich weh. Stelle knapp unterm Jochbein.

Naja, muss weiterhin Geduld haben. Hilft nix.

[Sue47]

Melde mich mal wieder.
Ich hab leider immer noch das Juckreiz- und (Druck)Schmerzproblem.
Am Nachbarzahn kommt weiterhin blutiges Sekret, ich hab nach langer Zeit heute mit dem Wattestäbchen nochmal getestet.
Ich fürchte, da sitzt noch iwo eine Entzündung, die mit der Implantatentfernung nicht behoben wurde. 🙁

Am Montag hab ich nochmal Termin beim MKG. Und eine Woche später in einer anderen ZA Praxis. Es kann doch nicht sein, dass mir niemand helfen kann. Jetzt hab ich bald 5 Monate nur Probleme.
Ich hoffe, dass ich iwann den Strang hier abschließen kann mit einer positiven Meldung.

[Agnes]

Das Kribbeln könnte mit den Nerven in der Nähe der Wunde zu tun haben. Die sind ja durch die ganze Geschichte in Mitleidenschaft gezogen und erholen sich anscheinend. Hoffentlich ?! Von daher könnte es ein positives Zeichen sein. So war es jedenfalls nach meiner Explantation auch. Ansonsten hätte ich dafür keine Erklärung.

An der Stelle wird schon ein ordentliche Lücke sein. Diese hat sich inzwischen mit einem Blutkoagel gefüllt. Daraus entsteht in der Folge neuer Knochen. Das dauert schon seiner Zeit. Dieser Blutpropfen sollte nicht zerstört oder gequetscht werden sonst kann sich kein neuer Knochen bilden. Ganz wichtig! Sei bloß vorsichtig damit. Das hatte mein Gutachter noch mal deutlich hervorgehoben. „Mein“ Implantologe hatte in diesem Zusammenhang einen „groben Fehler“ gemacht. Und deshalb hatte ich zwar das erste Implantat verloren, aber der groben Fehler war nachweisbar vor Gericht. So habe ich zumindest die Klage gewonnen.

Ich drücke dir die Daumen! Es wird noch! Im Moment bin ich in Urlaub und kann mich nicht wie sonst zeitnah melden. Alles Gute!

[Sue47]

Danke für deine Meldung, liebe Agnes.

Der MKG heute tippt auch auf eine Nervensache, im Oberkiefer gäbe es ein feines Nervengeflecht, zudem hab ich immer noch diese Entzündung am Nachbarzahn, die auch das Jucken triggern kann. Da meinte er, bis dort das Zahnfleisch wieder straff anliegt, kann es paar Monate dauern. Die Wunde an sich sieht immerhin gut aus.
Grundsätzlich bin ich bei ihm jetzt fertig, jetzt übernimmt der ZA wieder. Da hab ich ja dann nächste Woche Termin. Schau mer mal.

[Sue47]

Ich schließe hier mal den Strang ab.
Jetzt sind 5 Wochen nach Explantation vergangen und langsam bessert es sich.
Die Druckschmerzen sind weg, das Jucken wird weniger (ist aber noch nicht ganz weg). Ich kann auch wieder Kauen auf der Stelle.
Das einzig Störende ist, dass die Wange manchmal noch etwas röter und ganz leicht dicker aussieht als die andere Seite.
Grundsätzlich bin ich sehr froh, dass das Implantat raus ist.
Was mit der Lücke passieren wird, werd ich noch sehen. Das pressiert erstmal nicht.

Und tschüss 🙂

[Agnes]

Schön zu hören, dass es sich jetzt langsam beruhigt und ausheilt. Hat ja auch lange genug gedauert.

Der nächste Schritt hat wie du schon sagst Zeit. Erst mal zur Ruhe kommen! Das hat ja auch mächtig an die Nerven genagt. Dafür alles Gute!

Ich bin immer noch in Urlaub 😉 Aber sobald ich wieder zu Hause bin, melde ich mich hier wieder. Bis dahin sei lieb gegrüßt und weiterhin gute Besserung !

Agnes

[Sue47]

Ich melde mich mal in meinem Strang.

Die Explantationswunde ist gut verheilt, aber! Heute endlich konnte mir eine ZÄ sagen, warum dieser ewige Juckreiz im Kiefer nicht verschwindet. Der Nachbarzahn hat wohl doch was abbekommen. Auf dem Röntgen sieht man einen Schatten und sie meint, dass wahrscheinlich eine Wurzel abgestorben ist (und zwar die, an der immer das Blut rauskam damals).
Das Ganze wird noch bis Herbst beobachtet. Kann sein, dass der Zahn noch 10 Jahre hält, kann sein, dass er hochgeht, sagt sie. Zwischenzeitlich wurde der Zahn noch etwas im Biss eingeschliffen.
Keine schönen Aussichten. 🙁
Zumindest plädiert sie, ganz im Gegensatz zum ZA, den ich vorher aufsuchen, nicht für eine erneute Implantation. Entweder mach ich Hybridbrücke, sofern der teiltote Zahn noch geeignet ist, oder es gibt dann ne Teilprothese o.ä.
Man wird sehen.

[Teri]

Hallo Sue

der teilweise tote Zahn bleibt unbehandelt??

Ich selbst hatte einen teilweise toten Zahn im OK (Nr.6) fuer laengere Zeit, ich habe verzweifelt Hilfe gesucht: aber Klopfteste gut, Kaltteste gut, Rö-Aufnahmen super, ich wurde als ein Narre behandelt.. Laut ZA, wenn ich schlafen kann, KEIN Problem. Als ich endlich Hilfe gefunden habe, war es zu spät. Nach der WZ-Behandlung (trotz dass die unter Mikroskop gemacht wurde) lies ich – schon ganz verzweifelt – den Zahn ziehen.

Die Entzuendung hat sich nämlich inzwischen in die Kieferhöhle verbreitet, und auch nach der Extraktion kann ich die nicht loswerden – schmerzhafte Augen – und Augenlidentzündungen (echt Hölle), Atmen mit einem Nasenloch gar nicht möglich, Ohrschmerzen… . das alles schon seit zwei Jahren.

Lass es nicht so weit gehen und falls es schon längere Zeit Probleme mit den Schmerzen gibt (hatte ich auch, aber niemand hat es geglaubt! 🙁 ) , lass den Zahn bald behandeln.
Ich selbst würde nie sagen, welche Probleme von den Zähnen stammen können..echt Mist…
Und dass die Rö-Aufnahmen fast gar nichts zeigen und trotzem mit den die ZA so oft und gerne operieren, verstehe ich nicht 🙁

[Sue47]

Hallo Teri,

Der Zahn bleibt ja unter Beobachtung und im September wird nochmal geröngt, dann kann die ZÄ beurteilen, ob eine Behandlung notwendig ist, so hab ich das verstanden. Wenigstens sieht man jetzt was im Röntgen, das war bis April nicht so.
Sollte es vorher schlimmer werden, geh ich natürlich vorher hin. Im Moment ist er überempfindlich und ich hab dieses Dauerjucken.

Einem teiltoten Zahn hatte ich vorher auch schon, genau diesen 26er, der eigentlich durch ein Implantat ersetzt werden sollte. Da hatte ich auch das Problem, dass mir keiner geglaubt hat, und der Zahn starb ca 2 Jahre vor sich hin, er ist dann mit dem Kiefer verbacken und war extrem schwer rauszumeißeln. Möglicherweise hat da der 27er schon was abbekommen. Der hat ja nicht mal ne Füllung. Ist natürlich schon sehr ärgerlich, wenn ich einen an sich gesunden Zahn jetzt auch noch verliere 🙁

[Agnes]

Hallo Sue,

das ist natürlich nicht schön, was du hier zu berichten hast, allerdings auch nicht verwunderlich nach der Vorgeschichte. Und es bestätigt sich mal wieder, dass wo Rauch ist auch Feuer ist.

Wenn jetzt ein dunkler Schatten um die Zahnwurzel zu sehen ist, dann bestätigt das, was ich schon immer sagte: Eine akute Entzündung sieht man nicht auf dem Rö-bild, sondern erst viel später wenn sie zu einem Konchenabbau geführt hat. Die Rö-Strahlen gehen viel besser hindurch, weil der Knochen an Substanz verloren hat durch die Entzündung. Dieser Prozess nimmt schon einige Zeit in Anspruch. Jetzt sind gut 7 – 8 Monate vergangen seit den ersten Beschwerden, das kommt schon hin.

Es ist wirklich ärgerlich. Auf der anderen Seite auch gut, dass du dich von deinem Bauchgefühl hast leiten lassen und die Ausheilungszeit abgewartet hast. Nun hast du zumindest Sicherheit.

Da es nicht im direkt sichtbaren Bereich ist, würde ich auch eher auf eine erneute Implantation verzichten und zu einer Brücke tendieren.

Alles Gute!

[Sue47]

Mein Plan ist jetzt der, dass ich nach meinem (Auslands)Urlaub eine Wurzelbehandlung an 27 machen lasse. Sollte diese fehl schlagen, kommt der auch raus und evtl versuche ich es dann nochmal mit einem Implantat dort, dann kann ich eine implantatgetragene Brücke machen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Entzündung an 27 das Implantat an 26 gestört hat in der Einheilung.
Ich bin froh, dass die ZÄ endlich was gesehen hat im Röntgen, dieser Dauerjuckreiz ist wirklich extrem belastend. 🙁
Na mal sehen,wie das alles weitergeht und ob ich dann endlich iwann mal Ruhe mit dem Zähnen habe.

[Agnes]

Das klingt doch ganz gut! Aber die Geschichte wird dich noch eine Weile beschäftigen. Wenn einmal der Wurm drin ist…

Man wird es nicht mehr feststellen können was zuerst da war. Noch Restkeime am 26er, die eine Entzündung am 27er verursacht haben – oder umgekehrt? Man muss echt Nerven haben 🙁

Einen schönen Urlaub und für die Weiterbehandlung drücke ich dir die Daumen!

[Autor]

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