Das Ziel der Untersuchung war die Ermittlung der Überlebensraten von Implantaten nach Insertion in frische Extraktionsalveolen und prothetischer Sofortversorgung. Weitere Ziele waren der Vergleich der Überlebensraten dieser Implantate mit Implantaten, die in bereits ausgeheilten Kieferknochen eingesetzt bzw. konventionell belastet wurden.
Dazu wurde eine elektronische Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, Embase und Central durchgeführt und mit einer Handsuche in relevanten Journalen ergänzt. Folgende Einflussvariablen auf die Einjahres-Überlebensrate der Implantate wurden untersucht: Studiendesign, Verzerrungsrisiken, Art der prothetischen Versorgung, okklusale vs. non-okklusale Belastung der prothetischen Rekonstruktion, Bildung eines Mukoperiostlappens vs. lappenlose Implantation, Vorhandensein einer Infektion und Art des Augmentationsmaterials. Sieben RCT, drei CCT und 35 Fallserien wurden in die Untersuchung einbezogen.
Insgesamt standen Daten von 1.170 Patienten und 1.974 Sofortimplantaten für eine Analyse zur Verfügung. 28 dieser Studien hatten ein niedriges Biasrisiko. Die Überlebensrate aller untersuchten Implantate betrug nach einem Jahr unter Belastung 97,6 %. Die Metaanalyse ergab mit 99,4 % eine signifikant bessere Einjahres-Überlebensrate von Implantaten, die verzögert eingesetzt wurden, gegenüber Sofortimplantaten (95,6 %). Keine der oben genannten Variablen hatte einen signifikanten Einfluss auf den klinischen Outcome.