Weigl P, Strangio A.
The impact of immediately placed and restored single-tooth implants on hard and soft tissues in the anterior maxilla.
Eur J Oral Implantol. 2016;9 Suppl 1:S89-106.
Um den Einfluss einer Sofortimplantation nach Zahnextraktion und einer Sofortversorgung von Einzelzahnimplantaten auf das periimplantäre Hart- und Weichgewebe zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in der Datenbank Pubmed durchgeführt und mit einer Handsuche in relevanten Fachjournalen kombiniert. Folgende Einflussparameter wurden analysiert: Implantattyp, Primärstabilität, Biotyp, lappenlose Chirurgie, die Art der Zahnextraktion, die dreidimensionale Positionierung des Implantats, Ridge Preservation, der Spalt zwischen Implantatoberfläche und bukkaler Knochenwand (Jump Space) und das Belastungsprotokoll.
17 Studien mit 626 Implantaten bei 609 Patienten wurden in die Analyse einbezogen. 411 Implantate wurden ohne und 215 Implantate wurden mit Bildung eines Mukoperiostlappens eingesetzt. Der Jump Space wurde bei 170 Implantaten beschrieben und lag zwischen 1,38 mm und 2,25 mm.
In 201 Fällen wurde keine zusätzliche Augmentation durchgeführt, während bei 405 Implantaten Augmentationen erfolgten, die in den meisten Fällen mit Knochenersatzmaterial durchgeführt worden waren. Bei 20 Implantaten lagen keine Informationen über eine zusätzliche Augmentation vor. 419 Implantate konnten mit einem Mindest-Insertionstorque von >= 32 Ncm eingesetzt werden, während bei 53 Implantaten ein Insertionstorque von >= 25 Ncm erreicht werden konnte.
Die meisten Implantate wurden mehr nach palatinal versetzt inseriert. Die vertikale Position der Implantate wurde entweder 0,51,0 mm unterhalb des krestalen Knochenrandes oder 3,04,0 mm unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze der benachbarten Zähne gewählt. In 97,8 % der Fälle wurden die provisorischen Kronen funktionell nicht belastet. Die endgültigen Restaurationen wurden in einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten nach Implantatinsertion eingesetzt.
Nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 31,2 Monaten konnten hohe Erfolgsraten von 97,96 % sowie Überlebensraten von 98,25 % ermittelt werden. In 379 Fällen (60,50 %) lag ein dicker Biotyp vor. Unabhängig vom Biotyp betrugen der mittlere Knochenverlust sowie der mittlere Verlust an Papillenhöhe weniger als 1,0 mm und die Tiefe der Rezessionen weniger als 0,95 mm. In nur einer Studie konnte eine signifikant erhöhte Rezessionsneigung bei Patienten mit dünnem Biotyp ermittelt werden.