Primäres Ziel dieser Studie war die Bestimmung der Überlebensrate von sofort eingebrachten (IL) Zahnimplantaten basierend auf einer systematischen Überprüfung der Literatur. Sekundäre Ziele galten der Bestimmung des Einflusses verschiedener Faktoren auf die Implantat-Überlebensrate, beispielsweise des Rekonstruktionstyps, der Implantat-Position, und den Oberflächenmerkmalen des Implantats. Zusätzlich zur manuellen Suche in einschlägigen Fachzeitschriften wurde eine elektronische Suche in Dateibänken ausgeführt.
Alle relevanten Artikel wurden von einander unabhängig nach spezifischen Kriterien der Einbeziehung gefiltert. Die ausgewählten Dokumente wurden überprüft.
Die Literatursuche ergab 270 anwendbare Artikel mit Datum bis Dezember 2005. Davon entsprachen 71 den Einbeziehungskriterien für eine qualitative Datenanalyse. Acht Artikel waren randomisierte, kontrollierte Studien. Die gesamte Implantat-Überlebensrate der einbezogenen Studien betrug 96,39%. Die Datenbasis beinhaltete 10.491 IL-Implantate bei 2.977 Patienten, wobei eine maximale Nachuntersuchung von 13 Jahren bestand. Die IL ist gut dokumentiert und prognostizierbar für die zahnlose Mandibula (Overdentures und Vollbogen-Prothese) und für maxillare Einzelkronen.
Weniger Daten konnten für maxillare Vollbogen-Rekonstruktionen, feste Teilprothesen und mandibuläre Einzelkronen gefunden werden. Für die letzteren zwei Rekonstruktionstypen zeigten die in anteriore Bereiche eingebrachten Implantate grundsätzlich eine höhere Überlebensrate gegenüber jenen, die in posteriore Bereiche eingebracht wurden.
Raue Oberflächen zeigten bei allen Rekonstruktionstypen eine höhere Überlebensrate als maschinell behandelte Oberflächen. Die größte Versagensrate (97,1%) trat innerhalb der ersten 12 Monate nach der Implantation auf. Diese Überprüfung zeigte, dass es möglich ist, IL mit ausgezeichneten Überlebensraten anzuwenden. Implantat-Mikromorphologie und sorgfältige Patientenauswahl wird das Behandlungsergebnis beeinflussen.