Chrcanovic BR, Albrektsson T, Wennerberg A.
J Dent. 2015 Jan;43(1):16-41.
Mittels des vorliegenden Reviews sollte die Nullhypothese getestet werden, dass bei Sofortimplantationen in frische Extraktionsalveolen im Vergleich zur Implantatinsertion in bereits ausgeheilten Alveolarknochen keine Unterschiede hinsichtlich der Implantat-Verlustraten, postoperativer Infektionen und krestaler Knochenverluste zu beobachten sind. Dazu wurden eine Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed, Web of Science und dem Cochrane Oral Health Group Trials Register sowie eine Handsuche in relevanten Fachjournalen durchgeführt.
Die Suche ergab 73 Studien mit 8241 Sofortimplantationen in Extraktionsalveolen und 19410 Spätimplantationen in ausgeheilten Knochen. Es war erkennbar, dass bei Sofortimplantation mit einem signifikant erhöhten Risiko für einen Implantatverlust gerechnet werden kann. Dies war insbesondere bei Versorgung mit Einzelimplantaten der Fall. Wurden Studien gepoolt, die eine Fragestellung zum Implantaterfolg in Abhängigkeit des Insertionsorts (Ober- oder Unterkiefer) behandelten oder bei gepoolten Studien zur implantat-prothetischen Rehabilitation zahnloser Kiefer, war kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Methoden erkennbar. Genauso wenig konnten Unterschiede bei postoperativen Infektionen oder krestalen Knochenverlusten ermittelt werden.