ZIEL:
Die Studie hatte zum Ziel, die Erfolgsrate und die Inzidenz von Komplikationen von 2 Implantaten, die im anterioren Bereich des zahnlosen Unterkiefer mit sofortbelasteten Locatoren oder Stegen versorgt worden waren, zu überprüfen
MATERIAL UND METHODEN:
Sechsundvierzig Patienten mit zahnlose Unterkiefer (Durchschnittsalter 69,4 Jahre bei Einschluss in die Studie, 73,9% männlich) erhielt zwei Implantate im interforaminalen Bereich. Als Versorgung wurde entweder Doldersteg oder Locatoren® randomisiert zugeordnet, und sowohl Haltetelemente als auch Suprakonstruktion wurden durch den Zahntechniker innerhalb von 72 Stunden eingegliedert.
ERGEBNISSE:
Während der ersten 3 Monate des 2-jährigen Beobachtungszeitraum gingen acht Implantaten bei fünf Patienten verloren und mussten entfernt werden. Die Überlebensrate lag bei 89,1% und 93,5% für die Steg- und Locator-Gruppe. Während des gesamten Beobachtungszeitraum benötigten 38 prothetischer Komplikationen eine zusätzliche Nachsorge. In fünf Fällen musste der Zahnersatz nach Implantatverlust erneuert oder verändert werden. Keine Suprakonstruktion musste aus rein prothetischen Gründe erneuert werden. Die Überlebensrate der primär eingesetzten Prothesen lag somit bei 93,5% und 95,7% für die Steg- und Locator-Gruppe.

FAZIT:
Innerhalb der Grenzen dieser Studie scheint sich für die Sofortbelastung von zwei Implantaten im zahnlosen Unterkiefer kaum ein Unterschied zwischen Locatoren- und Stegversorgung zu ergeben. Prothetische Komplikationen und Nachsorgemaßnahmen waren in der Locator-Gruppe zwar häufiger, aber einfach zu handhaben. Die leichtere Reparatur und Reinigung könnten Argumente für die Wahl von Locatoren als Befestigungssystem sein.