In den letzten zwei Jahrzehnten haben verschiedene Studien davon berichtet, die sofortige Einbringung eines Zahnimplantats in die Extraktionshöhle ergebe mit einem zweizeitigen Belastungsprotokoll ausgezeichnete Resultate.
Vor kurzem erschien die Sofortbelastung (IL) als das herausragende Verfahren, da von diesem berichtet wurde, es sei eine erfolgreiche und zugleich zeitsparende Methode. Bezüglich der Möglichkeit einer
sofortigen/frühen Einbringung von Implantaten in frische Extraktionshöhlen sind nur wenige Berichte verfügbar.
Zusätzlich basieren sie auf eine begrenzte Serie mit nur kurzer Verlaufsuntersuchung. Demzufolge beschlossen wir eine retrospektive Studie in großer Serie über postextraktive IL-Implantate durchzuführen.
Von Januar 1995 bis Oktober 2004 wurden 416 sofortbelastete Sofortimplantate dokumentiert und 658 IL-Fixturen in abgeheilten Extraktionsbereiche. Die durchschnittliche Verlaufsuntersuchung betrug 3 Jahre. Es wurden multiple Implantatsysteme verwendet. Da nur acht von 1074 Implantate verloren gingen (d.h. Überlebensrate 99,3%) und keine statistischen Unterschiede zwischen den geprüften Variablen zu entdecken waren, wurde kein oder ein reduzierter marginaler Knochenverlust als Erfolgsindikator zur Bewertung des Effekts mehrerer patienten-, operations- und implantatbezogener Faktoren berücksichtigt. Ein allgemeines Linearmodell wurde erstellt, um jene Variablen zu bestimmen, die statistisch mit dem marginalen Knochenverlust assoziiert wurden.
Nur acht von 1074 Implantaten gingen verloren (d.h. Überlebensrate 99,3%) und es wurden keine anderen Unterschiede zwischen den zwei Studienvariablen festgestellt. Im Gegenteil, das allgemeine Linearmodell zeigt, dass ein jüngeres Alter (unter 55 Jahre) und härterer Knochen mit einer geringern Delta-Insertion Abutmentverbindung (oder marginalem Knochenverlust) in Zusammenhang steht und daher mit einem besseren Ergebnis. Wir demonstrierten, dass postextraktiv eingebrachte IL-Implantate eine hohe Überlebens- und Erfolgsrate aufweisen, die ähnlich jener ist, von denen vorherige Studien über zweizeitige Verfahren berichteten oder jener IL-Implantate, die in geheiltem Knochen eingebracht wurden. Schlechte Knochenqualität und älteres Alter korrelieren mit einer geringfügig höheren Knochenresorption.