Untersuchungsgegenstand waren die Ergebnisse einer Implantattherapie nach dem All-on-Four oder All-on-Six Konzept mittels dreidimensionaler, softwaregestützter Planung und lappenloser geführter Chirurgie.
Dazu wurden bei insgesamt 30 Patienten (24 Frauen und sechs Männer) mit einem mittleren Alter von 53 Jahren 195 Implantate inseriert (97 NobelSpeedy Groovy und 98 Brånemark MKIII Groovy-Implantate). 128 Implantate wurden im Oberkiefer eingesetzt, während im Unterkiefer 67 Implantate zum Einsatz kamen. Die prothetische Interimsversorgung erfolgte unmittelbar nach dem chirurgischen Eingriff mittels 25 festsitzenden Totalprothesen aus Kunststoff im Oberkiefer und 17 im Unterkiefer. Zur Planung der Implantatpositionen, der Herstellung der Positionierungsschablone und der Interimsprothesen wurde die Software Procera in den Versionen 1.6 und 2.0 verwendet. Um eine Sofortbelastung zu ermöglichen, wurden die Implantate mit einem Torque von 35 Ncm eingesetzt. Die definitiven prothetischen Suprakonstruktionen wurden sechs bis 12 Monate nach der Sofortversorgung eingesetzt. Die Nachuntersuchung erfolgte ebenfalls 12 Monate nach der Sofortversorgung. Während der Einheilungsphase gingen zwei Implantate (ein gerades und ein anguliertes) im Oberkiefer und zwei anguliert eingesetzte Implantate im Unterkiefer verloren. Bei drei dieser Implantate war ein erneuter Implantationsversuch erfolgreich. Bei einem Patient musste mittels einer Abformung der Sitz der Interimsprothese auf den Implantaten nachkorrigiert werden. Bei drei Patienten erfolgten aufgrund eines Entzündungsgeschehens im apikalen Bereich der Implantate ein erneuter chirurgischer Eingriff und die systemische Gabe von Antibiotika. Trotz der beschriebenen Komplikationen scheint die computergestützte, lappenlose Therapie nach dem All-on-Four oder All-on-Six Konzept eine machbare und vorhersehbare Behandlungsoption zu sein.