Ziel: Der Zweck dieser Studie galt der Bewertung der Überlebens- und Erfolgsrate von früh belasteteten Implantaten in den intraforaminalen Bereich der zahnlosen Mandibula sowie der Überlebensrate von implantatgestütztem festen Zahnersatz (FDP).
Material und Methoden: Siebenunddreißig Patienten (18,9% männlich, Durchschnittsalter 64,5 Jahre) mit zahnlosen Unterkiefern wurden mit implantatgestützten FDPs in der Mandibula behandelt. Dabei wurden einhundertundfünfundachtzig Schraubenimplantate in den intraforaminalen Bereich um die Symphyse eingebracht (fünf Implantate pro Patient). Sofort nach der Implantation wurde ein Gerüst hergestellt und die FDP auf diesem fertiggestellt. Innerhalb von 2 Wochen wurden die Implantate starr durch den eingesetzten implantatgetragenen FDP miteinander verbunden.
Ergebnisse: Während der 1-8 Jahre langen Beobachtungsperiode (Durchschnitt: 4,5 Jahre) traten insgesamt 32 implantatabhängige Komplikationen auf. Bei zehn Patienten gab es 19 Implantatverluste, was ein kumulatives Implantatüberleben von 89,7% ergibt. Bei neun Implantaten von fünf Patienten fand keine Osseointegration statt. Obwohl diese Implantate, da die Stabilität innerhalb des Bindegewebes akzeptabel und keine Entzündung aufgetreten war, nicht entfernt wurden, erfolgte für diese die Registrierung unter „ohne Erfolg“.
Infolge dessen reduzierte sich der kumulative Erfolg auf 84,9%. Vier Implantate bei drei Patienten wiesen klinische Anzeichen einer Periimplantitis auf (2,2% aller Implantate). Zahnbezogene Komplikationen beinhalteten den vollständigen Verlust, wenn ein FDP, nachdem das letzte von fünf Implantaten ersetzt werden musste, eine Entfernung benötigte. Darüber hinaus traten bei sechs Patienten 10 Frakturen des Gerüsts auf, drei FDPs mussten angepasst oder modifiziert werden, und die Deckschicht der FDP hatte bei 11 Patienten16 Mal repariert werden müssen.
Schlussfolgerung: Obwohl einzeitig eingebrachte, früh belastete Implantate bei den meisten Patienten mit zahnlosem Unterkiefer gut funktionierten, wird die sofortige Einbringung von Implantaten mit einer größeren Anzahl implantatbezogener Komplikationen assoziiert, als in anderen Studien, die eine spätere Einbringung untersuchen. Aufgrund von erheblichen prothetischen Komplikationen und anspruchsvoller Nachsorge ist kann dieses Verfahren nicht generell empfohlen werden.