Osteoporose und Implantat-Misserfolg: Eine explorative Fall-Kontroll-Studie

Osteoporose wird als Risikofaktor für Misserfolge bei der Implantat-Therapie angesehen. Da derzeit jedoch nur wenige Daten zur Verfügung stehen, die diese Annahme stützen könnten, wurde die vorliegende Fall-Kontroll-Studie mit 49 Fällen und 49 Kontrollpatienten durchgeführt. Bei jedem Teilnehmer der Studie wurden 1) Knochendichtemessungen in Form peripherer Dual-Röntgen-Absorptiometrien (pDEXA) distaler und proximaler Bereiche von Radius und Ulna, 2) eine Bestimmung der Knochenqualität und -quantität zum Zeitpunkt der Implantatinsertion und 3) eine Patienten-Befragung durchgeführt. Es konnte kein Zusammenhang zwischen den pDEXA-Scores und dem Risiko eines Implantat-Misserfolgs festgestellt werden. Die einfache visuelle Einschätzung der Qualität ortsständigen Knochens zeigte dagegen eine leichte positive Korrelation zu Implantat-Misserfolgen. Im Vergleich zu Implantaten, die in Bereichen mit einer dicken Kortikalis oder Kompakta inseriert wurden, war das Risiko eines Implantatverlusts bei Implantaten, die in dünner Kompakta eingesetzt wurden, um 130% erhöht.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine einfache visuelle Einschätzung der Knochenqualität zu einem höheren Informationsgewinn führt, als die Knochendichtemessung peripherer Bereiche des Skeletts.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 26 Februar 2003