Mit der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine immer größer werdende Anzahl Patienten mit einem Typ 2-Diabetes mittels Implantaten versorgt werden muss. Vorliegende Studie sollte unter Zuhilfenahme der Daten der Dental Implant Clinical Research Group (DICRG) untersuchen, in wie weit ein Diabetes Typ 2 einen signifikanten Risikofaktor für die Langzeitüberlebensdauer von Implantaten darstellt. Für die Auswertung standen die Daten von insgesamt 2.887 Implantaten bei 663 Patienten zur Verfügung. Die Nachbeobachtungzeit betrug 36 Monate nach Implantatinsertion. 265 (8,8%) Patienten aus der Stichprobe waren Diabetiker. Während die Erfahrung des Chirurgen keinen signifikanten Einfluss auf den Implantaterfolg hatte, brachte ein prä-operatives Ausspülen des Mundes mit Chlorhexidin-Spüllösung eine leichte Steigerung der Erfolgsrate bei Nichtdiabetikern (2,5%) und eine deutlich höhere Erfolgsrate bei Diabetes-Patienten (9,1%). Die präoperative Antibiotikagabe hatte einen ähnlichen Effekt (4,5% bei Nichtdiabetikern, 10,5% bei Diabetikern). Die Verwendung von Implantaten mit einer Oberfläche aus Hydroxyl-Apatit verbesserte die Überlebensrate um 13,2% bei Patienten mit Diabetes Typ 2.

Schlussfolgerung: Bei Diabetes-Patienten scheint eine höhere Implantat-Misserfolgsrate als bei Nichtdiabetikern vorzuliegen, die jedoch nur grenzwertig signifikant ist.