Das Ziel der vorliegenden Studie war, eine Leitlinie zur Planung von Implantatbehandlungen anhand der Analyse von Zusammenhängen zwischen Implantat-Misserfolgen und assoziierten Risikofaktoren zu erstellen. Zu diesem Zweck wurde eine retrospektive Analyse von Patientenfällen aus den Jahren 1982 bis 2003 durchgeführt und Implantat-Misserfolge mit den Parametern Alter, Geschlecht, Implantatposition, Knochenqualität, Knochenangebot und Krankengeschichte korreliert. Patienten in der Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahren hatten ein signifikant erhöhtes Relatives Risiko für einen ImplantatMisserfolg als Patienten, die jünger als 40 Jahre waren (RR = 2,24; p < 0,05). Ebenso hoch korreliert mit einem Implantat-Misserfolg waren die Parameter Rauchen, Diabetes, Bestrahlungen im Kopf-Halsbereich und postmenopausale Östrogentherapie. Zwischen den Variablen Geschlecht, Bluthochdruck, koronare Herzerkrankungen, Therapien mit Steroiden oder Hormonen sowie Chemotherapien auf der einen und einem Implantat-Misserfolg auf der anderen Seite war kein signifikanter Zusammenhang feststellbar. Im Oberkiefer waren Implantat-Misserfolge mit 8,16% häufiger anzutreffen als im Unterkiefer (4,93%).
Schlussfolgerung: Da eine geringe Implantat-Misserfolgsrate festzustellen war, gibt es keine absolute Kontraindikation für eine Implantatbehandlung. Allerdings sollten Patienten mit den genannten Risikofaktoren umfassend bezüglich möglicher Implantat-Misserfolge aufgeklärt werden.