Die Behandlung einer Periimplantitis, die einen die osseointegrierten Implantate umgebenden Gewebedestruktion verursacht, beinhaltet Oberflächendekontamination und Reinigung. Chemischen Reinigungsmittel können jedoch die Struktur der Implantatoberflächen verändern. Drei solcher Reinigungslösungen wurden von uns untersucht.
Kommerzielle pure (Grad 4) und gefräste Titanscheiben (CAMLOG Biotechnologies AG, Schweiz) wurden mit 3% H2O2 (5 min), gesättigter Zitronensäure (pH = 1) (1 min) oder Chlorhexidin Gel (5 min) behandelt und deren Oberflächeneigenschaften mittels Elektronenmikroskop (AFM) und Röntgen-Photoelektronenspektroskopie (XPS) untersucht. Weiter wurden die menschliche Epithelzellenanhaftung (24-h Beobachtung) und die Proliferation (72-h Beobachtung) mittels Dimethyl-Thiazolyl-Diphenyltetrazolium-Bromid (MTT) und Bicinchoninsäure (BCA) -Eiweißgehaltbestimmung untersucht.
Das AFM ergab keinen signifikanten Unterschied bezüglich der Rauheit der drei behandelten Oberflächen. Das XPS bestätigte die konstante Präsenz typischer Oberflächenelemente und eine intakte TiO2-Schicht auf jeder Oberfläche.
Die XPS-Spitzen nach der Chlorhexidin-Gelbehandlung zeigten eine C-O- und/oder C=O-Bindungsbildung aufgrund des Chlorhexidin-digluconat, welches die Oberfläche durchdrang. Die Bestimmungen mittels MTT und BCA ergaben eine ähnliche Epithelzellenanhaftung in den drei Gruppen; Die Epithelzellenproliferation war signifikant höher H2O2 als nach der Chlorhexidin-Gelbehandlung (bei der BCA-Bestimmungen nicht herausgekommen). Diese Lösungen schaden der Ti-Oberfläche nicht. Im Vergleich zum Chlorhexidin-Gel fördert die Reinigung mit H2O2 geringgradig das Wachstum menschlicher Epithelzellen.