Das Ziel der Studie war der Vergleich von Behandlungsergebnissen nach einer offenen Kürettage und Augmentation periimplantärer Knochendefekte mittels porösen Titangranulats (Test) gegenüber einer offenen Kürettage als alleiniger Maßnahme (Kontrolle). Dazu wurden 63 Patienten in mehreren internationalen Behandlungszentren mit mindestens einem zirkulär umlaufenden periimplantären Knochendefekt nach dem Zufallsprinzip mit einer der beiden Maßnahmen behandelt. Die Oberflächendekontamination der Implantate fand mittels Titanbürstchen und Wasserstoffperoxid statt und alle Patienten erhielten eine perioperative systemische Antibiose. Neben der röntgenologischen Evaluation der Defektfüllung wurden durch verblindete Untersucher die klinischen Parameter Sondierungstiefe, Blutung bei
Sondierung, Pusaustritt und Plaqueindex erhoben. Nach zwölf Monaten konnte in der Kontrollgruppe eine mittlere röntgenologische Defektfüllung von 1,1 mm mesial und 1,0 mm distal des Implantats beobachtet werden. In der Testgruppe war eine statistisch signifikant höhere mittlere Defektfüllung von jeweils 3,6 mm mesial und distal messbar. In der Testgruppe betrug die mittlere Reduktion der Sondierungstiefen 2,8 mm, während in
der Kontrollgruppe eine mittlere Reduktion der Sondierungstiefen von 2,6 mm beobachtet werden konnte. Der Blutungsindex konnte in der Testgruppe von 89,4 % auf 33,3 % und in
der Kontrollgruppe von 85,8 % auf 40,4 % gesenkt werden.
In Bezug auf die vollständige Ausheilung der Periimplantitis (definiert als eine Sondierungstiefe von ≤ 4, 0 mm, keine Blutung bei Sondierung bei sechs Messungen je Implantat und kein weiterer Knochenverlust) konnten zwischen Test- und Kontrollgruppe mit 30,0 % gegenüber 23,0 % Ausheilungsquote keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden. Obwohl in der Testgruppe eine bessere Defektfüllung beobachtet wurde, waren eine Unterscheidung des Ersatzmaterials vom natürlichen Knochen und somit eine Beurteilung der Knochenneubildung nicht möglich.