Hintergrund:
Das Zementieren von festsitzendem implantatgetragenen Zahnersatz beinhaltet die Gefahr, dass überschüssige Zementreste im periimplantären Sulcus verbleiben und dort die Biofilmbildung fördern können. Daraus ergibt sich das Risiko einer Periimplantitis.
Zweck:
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die klinische Wirkung von zwei verschiedenen Befestigungszementen auf das periimplantäre Gewebe zu untersuchen.
Materialen und Methoden:
Im Rahmen einer retrospektiven, klinischen Follow-up-Studie wurden die Suprakonstruktionen von 22 Patienten mit 45 Implantaten überprüft. In allen Fällen wurde ein Methacrylat-Zement (Premier Implant Cement [pic], Premier® Dental Products Company, Plymouth Meeting, PA, USA) für Befestigung verwendet. Bei 16 weiteren Patienten mit 28 Implantaten waren die Implantatkronen mit einem Zinkoxid-Eugenol-Zement (Temp Bond [TB], Kerr Sybron Dental Specialities, Glendora, CA, USA) eingesetzt worden. Alle Patienten wurden im Rahmen von Routine-Kontrollen nachuntersucht.
Ergebnisse:
In beiden Gruppen war die Belastungszeit ähnlich lang (TB 3,77 Jahre, PIC 4,07 Jahre). In der PIC-Gruppe konnte bei 62% aller Implantate überschüssiger Zement festgestellt werden. In den TB-Fälle war auf keinem der Implantate überschüssige Zement nachweisbar. Sondierungsblutung war signifikant häufiger an Implantaten mit PIC (100% bei und 94% ohne Zementüberschuss) als an Implantaten, deren Kronen mit TB (46%) zementiert worden waren. Taschenvereiterung wurde an 89% der PIC-zementierten Implantatkrone mit überschüssigem Zement (PIC ohne Zementüberschuss: 24%) beobachtet, während Implantate aus der TB-Gruppe nicht überhaupt nicht betroffen waren. Der periimplantäre Knochenverlust lag in der PIC-Fraktion signifikant höher (mit überschüssigen Zement 1,37 mm, ohne überschüssigen Zement 0,41 mm), als bei TB-Patienten war (0,07 mm).
Fazit:
Die Häufigkeit von unentdeckt überschüssigem Zement hängt im wesentlichen von der Art des verwendeten Zements ab. Zemente, mit einem höheren Risiko für unentdeckte Zementreste im Sulcus haben eine signifikant höhere Prävalenz für periimplantäre Entzündung bis hin zu schwerem periimplantären Knochenverlust.