Ziel der systematischen Übersichtsarbeit war die Analyse verschiedener experimenteller Modelle zur Erzeugung einer Periimplantitis und ihres Potenzials zur Induktion krestaler Knochenresorptionen sowie die Notwendigkeit der Anwesenheit von Bakterien, um in diesen Modellen zu einem Verlust krestalen Knochens zu führen. Dazu wurde eine systematische Recherche in den elektronischen Datenbanken Pubmed/Medline, Web of Science und ScienceDirect durchgeführt. Die Analyse der 133 einbezogenen Studien ergab, dass die meisten Untersuchungen mit Ligaturen durchgeführt wurden, die zu einer Biofilmbildung beitrugen. Teilweise wurden diese mit einer zusätzlichen bakteriellen Inokulation durchgeführt. Die Studien erfolgten in keinem der Fälle in einem sterilen Umfeld. Krestale Knochenverluste variierten signifikant in Abhängigkeit der unterschiedlichen Tiermodelle und der verwendeten Implantatoberflächen. Keine der Ligaturstudien konnte sicherstellen, dass Bakterien zur Erzeugung einer experimentellen Periimplantitis notwendig sind. Daher ist nicht
auszuschließen, dass krestale Knochenverluste durch andere Faktoren im Rahmen dieser Untersuchungen, wie etwa immunologische Reaktionen auf die Ligaturen oder infolge eines Traumas bei wiederholter Applikation der Ligaturen, bedingt waren.