Die orale Einnahme von Probiotika scheint bei der Parodontitis-Behandlung wirksam zu sein. Eine eingeschränkte Evidenz liegt hinsichtlich der Wirksamkeit von Probiotika in der Therapie periimplantärer Erkrankungen vor. Um die Wirksamkeit von Laktobazillus Reuteri Prodentis als Adjuvans bei der nichtchirurgischen mechanischen Therapie der Mukositis oder Periimplantitis zu untersuchen, wurde eine dreifach verblindete, prospektive, randomisierte klinische Studie mit 44 teilbezahnten Patienten mit Mukositis (n=22) oder Periimplantitis (n=22) durchgeführt. Es wurde nur jeweils ein Implantat in die Untersuchung einbezogen. Ausschlusskriterien waren ein periimplantärer Knochenverlust von ≥ 5,0 mm bzw. ein Knochenverlust ≥ 50,0 % der Implantatlänge. Nach einer nicht-chirurgischen mechanischen Reinigung des periimplantären Umfelds mit Titanküretten und Ultraschall wurden die Probanden nach dem Zufallsprinzip entweder der Verum- oder Plazebogruppe zugeteilt. In beiden Gruppen erhielten die Probanden über einen Zeitraum von 30 Tagen eine Tablette pro Tag. Plaque- und Blutungsindizes wurden an allen Zähnen und Implantaten erhoben. Im Implantatbereich
erfolgten Messungen der Sondierungstiefen sowie ebenfalls eine Erhebung von Plaque- und Blutungsindizes zu Beginn der Therapie sowie nach 30 und nach 90 Tagen. An den Nachbeobachtungsterminen wurden zusätzlich mikrobiologische Messungen durchgeführt.
Die zusätzliche Gabe des probiotischen Präparats führte sowohl bei Patienten mit Mukositis als auch in der Gruppe der Probanden mit Periimplantitis zu einer signifikanten Verbesserung der klinischen Parameter Blutung bei Sondierung und Sondierungstiefe. Das probiotische Präparat hatte nur einen Einfluss auf die Reduktion von P. gingivalis bei Probanden mit einer Mukositis.