HINTERGRUND: Wenn ein Fremdkörper im Knochen oder Weichgewebe eingebracht wird, entwickelt sich zwangsläufig eine entzündliche Reaktion. Daher ist die Osseointegration nichts anderes als eine Fremdkörperreaktion auf das Implantat, die nach klassischen pathologischen Massgaben eine chronische entzündliche Reaktion darstellt und durch Intergrations- und Abstossungsreaktion des Implantats charakterisiert ist.
ZIEL: Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine alternative Sichtweise auf die Ursachen des marginalen Knochenverlusts als Komplikation der Behandlung anstatt eines Krankheitsprozesses vorzuschlagen.
MATERIAL UND METHODEN: Die vorliegende Arbeit ist in Form eines zusammenfassenden Reviews im Prosastil verfasst.
ERGEBNISSE: Der implantatumfassende Knochen hat eine spärlichen Durchblutung und lässt eine ordnungsgemäße Nervversorgung vermissen, n klarem Gegensatz zu natürlichen Zähnen, die im Knochen durch ein Desmodont verankert sind, das reich an Blutgefäßen und Nerven ist. Glücklicherweise kann sich eine ausgewogene Gleichgewichtsreaktion in Bezug auf die unvermeidlichen Fremdkörperreaktion bei der goßen Mehrheit der Implantate etablieren, was sich in einer Osseointegration ohne oder mit nur sehr geringem marginalen Knochenverlust äussert. Der marginale Knochenabbau rund um ein Implantat ist das Ergebnis verschiedener Gewebereaktionen , die in erster Linie mit der Fremdkörperreaktion und nicht mit einem über einen Biofilm vermittelten infektiösen Prozess, (vergleichbar mit der Pathogenese der Parodontitis um Zähne), in Zusammenhang steht. Dies bedeutet, dass die initiale marginale Knochenresorption um Implantate als eine Reaktion auf die Behandlung selbst anzusehen ist und gar kein Krankheitspprozess im eigentlichen Sinne darstellt. Es gibt klare Beweise, dass sich die anfängliche Fremdkörperreaktion auf das Implantat verselbstständigen kann, und durch verschiedene Faktoren in Abhängigkeit von der Implantatmorphologie, Biologie des Patienten, chirurgische und / oder prothetische Pannen verschlimmert werden kann, mit der Folge eines erheblichen marginalen Knochenverlust bis hin zum Implantatvelust.
Zugegeben: hat sich erst einmal ein schwere marginalen Knochenverlust etabliert, kann eine sekundäre, Biofilm-induzierte Infektion als Komplikation des bereits etablierten Knochenverlusts folgen.
FAZIT: Die verfassenden Autoren glauben, dass Wissenschaftler, die den marginalen Knochenverlust als Parodontitis-ähnliche Erkrankung ansehen, auf dem Holzweg seien. Der anfängliche marginalen Knochenverlusts um Zahnimplantate ist in Wirklichkeit auf einer unausgewogenen biologischen Antwort auf einen Fremdkörper zurückzuführen.