Oralimplantate sind eine weithin akzeptierte Methode zur Rehabilitation von teilbezahnten und zahnlosen Patienten. Misserfolge kommen jedoch vor. Beispielsweise können intraorale Bakterien und damit zusammenhängende Entzündungsreaktionen die Aussichten auf ein erfolgreiches Einheilen des Implantats gefährden. Okkusale Überlastung und/oder plaqueinduzierte Periimplantitis kann je nach Implantatgeometrie und Oberflächenmerkmalen das langfristige Überleben von osseointegrierten Implantaten beeinträchtigen.
Tierversuche, Querschnitt und Längsschnittstudien am Menschen sowie Assoziationsstudien weisen darauf hin, dass Periimplantitis durch eine Mikroflora gekennzeichnet ist, die jener bei von Parodontitis vergleichbar ist (mit einem hohen Anteil an anaeroben gramnegativen Stäbchenbakterien, motilen Keimen und Spirochäten). Dies beweist zwar noch keinen kausalen Zusammenhang, dennoch kann man aber zur Verhinderung eines solchen Entwicklung der Mikroflora die folgenden Maßnahmen in Betracht ziehen: Sicherstellung eines gesunden Parodonts an der Restbezahnung (um ein Übergreifen dieser Keimpopulation zu verhindern), Vermeidung von tiefen periimplantären Taschen sowie Anwendung von Sekundärteilen und Implantaten mit relativ glatter Oberfläche. Abschließend erhöhen auch Risikofaktoren für Parodontitis wie Nikotinkonsum und schlechte Mundhygiene die Wahrscheinlichkeit einer Periimplantitis. Ob ein Zusammenhang zwischen der Anfälligkeit für Parodontitis und Periimplantitis besteht, kann je nach Art des Implantats und insbesondere seiner Oberflächentopographie variieren.