Um die Prävalenz und die Inzidenz sowie Risikofaktoren von Periimplantitis zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche in neun verschiedenen elektronischen Datenbanken durchgeführt. Von insgesamt 8.357 Studien erfüllten 57 Studien die Einschlusskriterien. Für zwölf der insgesamt 111 identifizierten möglichen Risikofaktoren bzw. Risikoindikatoren wurden Forest Plots erstellt. Die Prävalenzraten für eine Periimplantitis lagen zwischen 1,1-85,0 %. Die Inzidenzrate schwankte zwischen 0,4 % innerhalb von drei Jahren und 43,9 % in einem Zeitraum von fünf Jahren. Die mediane Periimplantitisprävalenz betrug bei
Teilnehmern mit einem Prophylaxeprogramm 9,0 %, bei Patienten ohne reguläres Prophylaxeprogramm 18,8 %, bei Nichtrauchern 11,0 %, bei Probanden aus einer repräsentativen Stichprobe 7,0 %, bei Patienten mit festsitzenden teilprothetischen Suprakonstruktionen 9,6 %, bei Patienten mit einer parodontalen Vorerkrankung 14,3 % sowie bei einer funktionellen Belastungsphase von ≥ fünf Jahren 26,0 % und bei Patienten mit einer funktionellen Belastung der Implantate ≥ 10 Jahre 21,2 %.
Als Risikofaktoren für eine Periimplantitis konnten auf einem mittleren bis hohen Evidenzlevel folgende Risikofaktoren identifiziert werden: Rauchen, Diabetes mellitus, fehlende Prophylaxemaßnahmen und parodontale Vorerkrankungen. Mit einem mittleren bis hohen Evidenzgrad besteht kein Zusammenhang zwischen den Parametern Patientenalter, Geschlecht und der Lokalisation (Implantate im Oberkiefer) und einer Periimplantitis. Keine bzw. eine niedrige Evidenz liegt zu Zusammenhängen zwischen einer Periimplantitis und Osteoporose, der Abwesenheit keratinisierter Mukosa, der Implantat-Oberflächeneigenschaften oder einer Zahnlosigkeit vor.