Die Ziele der Studie waren die Validierung eines Risikoscores zur Vorhersage einer periimplantären Erkrankung und die Untersuchung des Einflusses des Recallintervalls auf die Erkrankungsinzidenz im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie mit 353 Patienten und 1.238 Implantaten über einen Zeitraum von fünf Jahren. Anhand eines Risikoscores mit acht Vorhersageparametern wurden die Patienten in die vier Gruppen „niedriges Risiko (n=102, 28,9 %), mittleres Risiko (n=68, 19,3 %), hohes Risiko (n=77, 21,8 %) und sehr hohes Risiko (n=106, 30,0 %) eingeteilt. Die Periimplantitisinzidenz betrug nach fünf Jahren 24,1 % (n=85 Patienten) und das relative Risiko für die Entstehung einer periimplantären Erkrankung war in den Risikogruppen um das Fünffache erhöht.

Schlussfolgerung: Der Risikoscore für die Vorhersage einer periimplantären Erkrankung konnte validiert werden und zeigte eine gute Treffsicherheit. Die Inzidenz der Erkrankung wurde durch die Nachsorgeintervalle > sechs Monate oder < sechs Monate nicht beeinflusst, wenn die Fälle und die Kontrollen anhand ihrer Risikoprofile miteinander gematcht wurden.