Zahnimplantate sind anfällig für bakterielle Besiedelungen, die zur Zerstörung des Knochens und Implantatverlust führen können. Die Behandlungen von periimplantären Erkrankungen hat zum Ziel, die bakteriellen Besiedelung zu reduzieren, die Implantat-Oberfläche dabei aber für eine Neuanheftung von knochenregenerativen Zellen intakt zu lassen.
Die Ziele dieser Studie waren, die antimikrobielle Wirksamkeit von gasförmigem Ozon auf Bakterien, die auf verschiedenen Titan- und Zirkonoberflächen siedeln, zu untersuchen, und die Adhäsion von Osteoblasten-ähnliche MG-63-Zellen auf Ozon-behandelten Oberflächen zu bewerten.
Material und Methoden: Speichelbenetzte Titan- (SLA und poliert) und Zirkonoxidscheiben (Säure geätzt und poliert) fungierten als Substrate für die Besiedelung von Streptococcus sanguinis DSM20068 und Porphyromonas gingivalis ATCC33277. Die Probekörper wurden gasförmigem Ozon (33 mL / s 140 ppm) für jeweils 6 und 24 Sekunden ausgesetzt. Die Bakterien wurden mittels Ultraschall wieder in Suspension gebracht, seriell verdünnt und kultiviert. MG-63 Zelladhäsion wurde in Bezug auf Zelladhäsion, Morphologie, Verbreitung und Proliferation analysiert. Oberflächentopographie sowie Zellmorphologie der Probekörper wurden mittels SEM untersucht.
Ergebnisse: Die höchste bakterielle Adhärenz wurde auf Titan (SLA) gefunden, während die anderen Probekörper 50-75% weniger Bakterienadhärenz zeigten. P. gingivalis wurde durch Ozon von allen Oberflächen innerhalb von 24 s bis unter die Nachweisgrenze (>= 99,94% Reduktion) eliminiert. S. sanguinis war widerstandsfähiger und zeigte den stärksten Rückgang auf Zirkonoxid (> 90% Reduktion). Die Ozonbehandlung hatte keinen Einfluss auf die Oberflächenstrukturen der Prüfkörper und auch keinen negativen Einfluss auf die Anlagerung der Osteoblastenzellen und deren Proliferation. Titan (poliert) und Zirkonoxid (Säure geätzt und poliert) hatten eine niedrigeres Kolonisations-Potenzial und dürften damit ein geeignetes Material für Implantat-Abutments darstellen.
Fazit: Gasförmiges Ozon zeigte selektive Wirksamkeit bei der Elimination adhärenter Bakterien auf Titan und Zirkon, ohne dabei die Adhäsion und Proliferation von Osteoblasten zu beeinflussen. Diese in-vitro-Studie kann als solide Basis für klinische Studien zur Periimplantitis-Therapie mit gasförmigem Ozon dienen, was eine effektive Basis für eine ausreichende Geweberegeneration erzeugt.