Ziele: Ob eine gewisse Breite an keratinisierten Mukosa (KM) erforderlich ist, um die periimplantäre Gewebegesundheit zu erhalten wird häufig thematisiert. Diese systematische Übersicht und Meta-Analysen zielt darauf ab, die Bedeutung der keratinisierten Schleimhaut anhand verschiedener periimplantärer gesundheitlicher Parametern zu untersuchen.

Material und Methoden: Eine elektronische Suche in 5 Datenbanken (1965-2012 Oktober) sowie eine händische Sichtung von Peer-Review-Zeitschriften nach relevanten Artikeln wurden zur Datenerhebung durchgeführt. Querschnitt-oder Längsschnittstudien mit Mensche undt Daten über die Beziehung zwischen der Menge der KM um Zahnimplantate und verschiedene periimplantären Parameter mit einer Follow-up-Periode von mindestens 6 Monaten wurden eingeschlossen. Elf Studien, 7 Querschnitt und 4 Longitudinalstudien erfüllten die Einschlusskriterien.

Ergebnisse: Für jeden klinischen Parameter wurde eine gewichtete mittlere Differenz (WMD) und das Konfidenzintervall (CI) berechnet und Meta-Analysen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten statistisch signifikante Unterschiede beim Plaque- und modifizierten Plaque-Index (WMD = -0,27, 95% CI = -0,43 bis -0,11), beim modifizierten Gingivaindex (WMD = -0,48, 95% CI = -0,70 bis -0,27), Schleimhautrezession (WMD = -0,60 mm, 95% CI = -0,85 mm bis -0,36 mm), und Attachmentverlust (WMD = -0,35 mm, 95% CI = -0,65 mm bis -0,06 mm), alle mit besseren Werten für Implantate mit breiter KM. Allerdings haben Vergleiche anderer Parametern (Sondierungsblutung, modifiziert Blutungen Index, Gingiva-Index, Sondierungstiefe und radiologische Knochensverlust) keine statistisch signifikanten Unterschiede aufgezeigt. Das Ergebnis des Heterogenität-Tests zeigte, dass nur ein Parameter (Attachmentverlust, p-Wert für den Chi-Quadrat-Test = 0,30 und chi2 test = 18%) einen niedrigen Grad an Heterogenität innerhalb der analysierten Studien; die Meta-Analysen von weiteren Parametern wiesen eine mittelschweres bis hohes Maß an Heterogenität auf. Als Manko der vorliegenden Arbeit muss die begrenzte Anzahl der ausgewählten Studien (N = 11), der geringe Anteil longitudinaler prospektiver Studien, die Existenz von Heterogenität und tendenziösen Publikationen, sowie die Tatsache, dass nur Artikel in englischer Sprache miteinbezigen wurden, genannt werden..

Fazit: Basierend auf den derzeit verfügbaren informationen ist ein Fehlen von keratinisierten Mukosa in gewiser Breite um enossale Implantate mit mehr Plaque, gingivaler Entzündung, Schleimhautrezessionen sowie Attachmentverlust verbunden.