Zweck: Das periimplantäre Knochenniveau um ein Zahnimplantat kann dessen Belastbarkeit durch Schutz gegen mechanische Überlastung beeinflussen. Daher untersucht die vorliegende Studie den Effekt von simuliertem Knochenverlust auf Belastungsart, Last und Belastungszyklen bis zum Bruch in einem In-Vitro-Modell.

Material und Methoden: Unterschiedliche vertikale Knochenverluste wurden simuliert: jeweils 0, 1,5, 3,0 und 4,5 mm gemessen vom Implantat-Kopf. Vierzig Implantat-Aufbau-Einheiten von durchmesserreduzierten Implantaten (3,0 mm) wurden Druck-Biege-und zyklischen Ermüdungs-Tests unterworfen. Weibull-Test und beschleunigte Alterungs-Tests wurden verwendet, um die Belastbarkeit und Lebensdauer zu messen. Als statistische Analysen wurden Fisher-Exact-Test und die gereihte Spearman-Korrelation eingesetzt.

Ergebnisse: Druck- und Biegefestigkeits-Tests zeigten, dass das Niveau des Knochenverlusts die Tragfähigkeit der Implantat-Aufbau-Einheit beeinflusst. Ermüdungs-Tests zeigten, dass die Belastungsart, Last und Belastungszyklen bis zum Versagen eine statistisch signifikante Korrelation mit dem vertikalen Knochenabbau hatte.
Alle 16 Testimplantate mit einem Knochenverlust von 3,0 mm oder mehr erlitten eine horizontale Fraktur des Implantat-Körpers. Im Gegensatz dazu zeigten 14 von 16 Implantaten mit 0 und 1,5 mm Knochenverlust „nur“ Frakturen des Abutments und der Abutmentschraube. Weibull und beschleunigte Alterungs-Test belegten die Zwei-Teilung der Gruppen: die 0- und 1,5-mm Knochenverlust-Gruppe hatte eine längere Lebensdauer unter Belastung als die 3.0-und 4.5-mm-Knochneabbau-Gruppe.

Fazit: Die Progression des Knochenverlusts hatte eine signifikante Korrelation mit der Belastungsart, der Last und den Belastungszyklen bis zur Fraktur. Darüber hinaus beeinflusst der Knochenabbau die funktionelle Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Implantat-Abutment-Einheit. Der Erhalt des periimplantären Knochenniveaus ist besonders wichtig, um eine dauerhafte biomechanischen Belastbarkeit zu sichern und die langfristige Lebenserwartung des Implantat-Abutment-Kpmplexes vorhersehbarer zu machen.