Ziel der Studie war der Einfluss einer Phosphorsäureanwendung im Rahmen einer chirurgischen Periimplantitis-Therapie auf klinische und mikrobiologische Parameter. Bei 28 Patienten (n=53 Implantate) wurde nach dem Zufallsprinzip im Rahmeneiner resektiven chirurgischen Therapie (Entfernung des Granulationsgewebes, Rekonturierung des Knochens und Eliminierung der Knochendefekte) entweder eine Dekontamination der Implantatoberfläche mit einer 35 %-igen Phosphorsäure durchgeführt (Testgruppe) oder sterile Kochsalzlösung angewendet (Kontrollgruppe). Mikrobiologische Parameter wurden intraoperativ ermittelt, während klinische Parameter nach drei Monaten gemessen wurden. In beiden Behandlungsgruppen konnte eine signifikante Reduktion anaerober Bakterien gemessen werden. Zwischen beiden Gruppen waren dabei keine statistisch signifikanten Unterschiede zu ermitteln, allerdings waren in der Testgruppe signifikant weniger Implantate mit positivem mikrobiellem Kulturnachweis vorhanden. In der Testgruppe trat die Reduktion der Bakterienzahl zudem signifikant schneller ein. Drei Monate nach der Intervention waren bei 75,0 % der Testimplantate und 63,3 % der Kontrollimplantate keine Anzeichen für eine
Periimplantitis zu beobachten. Signifikante klinische und mikrobiologische Unterschiede konnten nicht mehr ermittelt werden.
Schlussfolgerung: Der zusätzliche Einsatz einer 35 %-igen Phosphorsäure führt zu besseren Kurzzeitergebnisse aber nicht zu einem Zusatznutzen nach einer dreimonatigen Beobachtungsphase im Vergleich zur Verwendung einer sterilen Kochsalzlösung.