Die Auswirkungen der sozioökonomischen Ungleichheiten auf die Gesundheit sind gut dokumentiert. Trotz des Zusammenhangs zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ungünstiger Schwangerschaftsverläufe und Diabetes gibt es keine Meta-Analyse bezüglich sozio-ökonomischer Unterschiede und Parodontalerkrankungen. Diese Metaanalyse wurde durchgeführt, um den Umfang, in dem der Bildungsstand das Risiko für eine Parodontitis bei Erwachsenen im Alter 35 + Jahre in der allgemeinen Bevölkerung beeinflusst, zu messen.
Methoden: Die Autoren suchten nach Studien, die bis November 2010 mit EMBASE und MEDLINE Datenbanken veröffentlicht worden waren. Die gelisteten Referenzen wurden dann geprüft, eigene Daten kontrolliert, und zum Schluss Experten auf dem Gebiet kontaktiert. Die Autoren schlossen nur allgemeine bevölkerungsbezogene Studien ein, die mit Erwachsenen mit einem Alter von 35 Jahren und mehr durchgeführt worden waren. Alle Artikel wurden von zwei Untersuchern blind ausgewertet. Im Falle von Unstimmigkeiten entschied ein dritter Ermittler. Nach PRISMA-Anweisung wählten zwei Gutachter unabhängig voneinander Veröffentlichungen von Belang aus.
Ergebnisse: Im Vergleich zur Hochschul-Gruppe, hatten Menschen mit niedrigem Bildungsniveau ein höheres Risiko für eine Parodontitis.
Schlussfolgerungen: In den vorliegenden Studien, die überprüft wurden, war ein niedriger Bildungsstand mit einem erhöhten Risiko für Parodontitis verbunden. Obwohl dieser Beleg aufgrund methodischer Probleme in ausgewählten Studien vorsichtig interpretiert werden muss, sollten sich die Bemühungen, Bildungsungleichheiten für einen Therapieerfolg bei der Parodontitis auszugleichen, auf Maßnahmen in frühen Lebensabschnitten konzentrieren.