Ziele: Aufgrund des häufigen Einsatzes von Antibiotika im Zusammenhang mit entzündlichen Erkrankungen an Implantaten befasst sich diese Studie mit dem Auftreten von In-vitro-Antibiotikaresistenzen bei mutmaßlichen Erregern der bakteriellen Periimplantitis.

Methoden: An 160 Zahnimplantaten von 120 Erwachsenen mit Periimplantitis wurden Proben der submukösen Biofilme entnommen, kultiviert, die vermeintlichen Pathogene bis auf Speziesebene isoliert und auf Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Antibiotika in therapeutischen Konzentrationen getestet: 4 mg/l Doxycyclin, 8 mg/l Amoxicillin, 16 mg/l Metronidazol und 4 mg/l Clindamycin. Die Resultate für Amoxicillin und Metronidazol wurden nachträglich kombiniert, um Periimplantitiskeime zu identifizieren, die auch resistent gegen eine Kombination beider Antibiotika wären. Gram-negative Enterobakterien-Stäbchen/Pseudomonaden wurden gegenüber Ciprofloxacin im Disk-Diffusions-Verfahren getestet.

Ergebnisse: Ein oder mehr anzüchtbare submuköse bakterielle Erreger, meist Prevotella intermedia/Pr.nigrescens oder Streptococcus constellatus waren in vitro resistent gegen Clindamycin, Amoxicillin, Doxycyclin oder Metronidazol in jeweils 46,7%, 39,2%, 25% und 21,7% der Periimplantitis-Patienten. Lediglich bei 6,7% der Probanden zeigten sich aber die getesteten Keime in vitro sowohl gegen Amoxicillin als auch Metronidazol resistent, das waren entweder S. constellatus (ein Fall) oder Ciprofloxacin-empfindliche Stämme gram-negativer Enterobakterien-Stäbchen sowie Pseudomonaden (sieben Patienten). Insgesamt fanden sich bei 71,7% der 120 Periimplantitis Patienten bakterielle Krankheitserreger, die gegenüber mindestens einem der getesteten Antibiotika resistent waren. 
Fazit: Patienten mit Periimplantitis beherbergen häufig submuköse bakterielle Krankheitserreger, die in vitro resistent gegenüber therapeutischen Konzentrationen von Clindamycin, Amoxicillin, Doxycyclin oder Metronidazol sind, aber nur selten sowohl gegen Amoxicillin als auch Metronidazol, Aufgrund der großen Unterschiede im Muster der beobachteten Resistenzen kann ein Antibiogramm vor Behandlungsbeginn für die die Auswahl der zielgerichteten antimikrobiellen Therapie bei Periimplantitis-Patienten von Vorteil sein.