Ein wichtiges Ziel von rekonstruktiven Behandlungen ist das Reparieren von Knochendefekten, die nach parodontaler und periimplantären Gewebezerstörung im unterstützenden Alveolarkamm entstehen. Für orales und kraniofaziales »Tissue Engineering« mit unterschiedlichen Materialien wie zellokklusiven Barrieremembranen, Knochenersatzmaterialien und autologen Blocktransplantaten sind begrenzte Erfolge dokumentiert. Zur Wiederherstellung von Stützgewebe, das einer Parodontopathie oder traumatischen Einwirkung zum Opfer gefallen ist, wurden Signalmoleküle wie etwa Wachstumsfaktoren eingesetzt.
Der Übersichtsartikel behandelt neue Formen der Parodontaltherapie auf dem Gebiet der Werkstoffkunde, der biologischen Wachstumsfaktoren und der Zell-/Gentherapie. Es werden verschiedene Zufuhrsysteme für Polymere beleuchtet, die eine zielgerichtete Beförderung von Proteinen, Genen und Zellen zu parodontalen und periimplantären Defekten erleichtern. Ferner werden die Resultate aus präklinischen und klinischen Studien ausgewertet, in denen knochenmorphogene Proteine (BMP-2 und BMP-7) und Thrombozyten-Wachstumsfaktor BB (PDGF-BB) zur Regeneration von parodontalem und periimplantärem Gewebe lokal appliziert wurden.
Abschließend präsentiert der Artikel jüngste Forschungsergebnisse zu Ex-vivo und In-vivoStrategien der Genzufuhr zur Regeneration von parodontalen Strukturen (Knochen, Desmodont und Zement) über Gentherapievektoren, die wachstumsfördernde und hemmende Moleküle (Thrombozyten-Wachstumsfaktoren, knochenmorphogene Proteine, Noggin u. a.) kodieren.