Implantate mit reduzierter Länge und reduziertem Durchmesser (MiniImplantate) finden in gewissen klinischen Situationen breite Anwendung. Bislang wurden allerdings keine profunden wissenschaftlichen Studien zu den mechanischen und biomechanischen Auswirkungen dieser reduzierten Implantatformen publiziert. Unter Anwendung der Finite-Elemente-Methode wurden experimentell konstruierte Kurz- und Mini-Implantate unterschiedlicher Art hinsichtlich der Übertragung von Belastungskräften auf den Alveolarknochen ausgewertet und mit kommerziellen Standardimplantaten verglichen.
Mini-Implantate wurden in ein ideal gestaltetes, die Unterkieferfront darstellendes Knochenbett inseriert und mit 150 Newton belastet. Es wurde eine Sofortbelastungssituation angenommen und mit der Kontaktanalyseoption ausgewertet. Kurzimplantate wurden in ein ideal gestaltetes Seitenzahnsegment inseriert und unter osseointegrierten Bedingungen mit 300 Newton belastet.
Im Vergleich zu Standardimplantaten bewirkten die Kurz- und Mini-Implantate eine deutlich erhöhte Knochenbelastung, die eindeutig über den physiologischen Schwellenwert von 100 MPa hinausging. Die ermittelten biomechanischen Merkmale könnten die leicht erhöhte Misserfolgsrate von Kurz- und Mini-Implantaten erklären.