Die zentrale Fragestellung des systematischen Reviews, welches anlässlich der EAO-Konsensuskonferenz 2015 durchgeführt wurde, war, inwieweit kurze Implantate längeren Implantaten und Sinusbodenaugmentation hinsichtlich der Überlebens- und Komplikationsraten von Implantaten und prothetischer Rekonstruktionen sowie patientenspezifischer Outcome-Parameter und Kostenfaktoren überlegen sind.
Dazu wurde eine Recherche in der Datenbank MEDLINE zu vergleichenden Untersuchungen mit Implantaten <= 8,0 mm zu Implantaten > 8,0 mm durchgeführt, die in den Jahren 1990 bis 2014 verö entlicht wurden. Zusätzlich wurde eine Handsuche in Publikationen aus den Jahren 2011-2014 durchgeführt. Insgesamt acht randomisiert kontrollierte Studien standen für eine Analyse zur Verfügung.
In fünf Studien mit einem Follow up von 16-18 Monaten konnten Überlebensraten von 99,5% bei langen Implantaten mit Sinusbodenaugmentation und 99,0% bei kurzen Implantaten ermittelt werden. Kürzere Follow up (drei Studien) von acht bis neun Monaten Dauer ergaben Überlebensraten von 100,0% bei langen Implantaten plus Augmentation und von 98,2% bei kurzen Implantaten. Komplikationen hatten vornehmlich biologische Ursachen u.a. in Form von intra-operativen Membranperforationen und traten hauptsächlich (dreimal häufiger) bei längeren Implantaten in Verbindung mit Augmentationen des Sinus maxillaris auf.
Die Patientenzufriedenheit war höher bei kurzen Implantaten. Die Verwendung kurzer Implantate war mit einer niedrigeren Morbidität und mit niedrigeren Kosten verbunden.