Ziel der systematischen Übersichtsarbeit war die Untersuchung der Behandlungsergebnisse nach vertikaler Augmentation und Einsatz von Standardimplantaten (> 7,0 mm) im Vergleich zu kurzen Implantaten ohne Augmentationsmaßnahmen (≤ 7,0 mm) bei der implantatprothetischen Versorgung des atrophierten Unterkiefer-Seitenzahnbereichs.
Die Literaturrecherche ergab 17 Publikationen, von denen acht Studien im randomisierten Design durchgeführt worden waren (sechs zur Sandwich-Osteotomie und zwei zur GBR). In der Metaanalyse war das relative Risiko für einen Implantatverlust nach einem Jahr bei kurzen Implantaten niedriger, während nach drei, fünf und acht Jahren keine signifikanten Unterschiede mehr zwischen beiden Behandlungsgruppen festgestellt werden konnten. Bei kurzen Implantaten konnten zu allen Beobachtungszeitpunkten des Follow up signifikant niedrigere Komplikations- und Resorptionsraten des periimplantären Knochens festgestellt werden. Die mittlere Osseointegrationslänge der Implantate lag bei kurzen Implantaten nach fünf Jahren zwischen 2,94 mm und 4,44 mm und bei Standardimplantaten zwischen 7,97 mm und 8,62 mm.
Schlussfolgerung: Kurze Implantate ohne und Standardimplantate mit vertikalen Augmentationsmaßnahmen eignen sich über einen fünfj.hrigen Beobachtungszeitraum gleichermaßen zur Versorgung des atrophierten Unterkiefer- Seitenzahnbereichs. Die Patienten sollten über die Risiken und Vorteile beider Behandlungsoptionen informiert werden