Ist Bone Morphogenetic Protein- 2 genauso wirksam wie die alveoläre Osteodistraktion bei der vertikalen Knochenregeneration?

Das Ziel dieser retrospektiven Studie war die Untersuchung der klinischen Wirksamkeit der alveolären Distraktionsosteogenese (ADO) im Vergleich zum Einsatz rekombinantem humanen Bone Morphogenetic Protein-2 (rh-BMP-2) bei der vertikalen Augmentation des Alveolarfortsatzes. 
21 Patienten wurden mit rh-BMP-2 und 19 mittels ADO behandelt. In der BMP-2-Gruppe betrug der mittlere vertikale Knochengewinn insgesamt 2,96 ± 1,8 mm (Oberkiefer: 3,6 ± 3,1 mm; Unterkiefer: 2,32 ± 1,8 mm). In der ADO-Gruppe betrug der Höhengewinn 4,0 ± 1,69 mm (Oberkiefer: 2,8 ± 1,94 mm; Unterkiefer: 5,2 ± 4,67 mm). In der BMP-2-Gruppe konnte eine statistisch höhere Tendenz für postoperative Komplikationen beobachtet werden. Nach einer mittleren Beobachtungsperiode von 22 Monaten nach prothetischer Versorgung betrug die Implantatüberlebensrate in der BMP-2-Gruppe 92,2 % und in der ADO-Gruppe 96,3 % bei drei bis 45 Monate nach prothetischer Versorgung (durchschnittlich 22 Monate).
Schlussfolgerung: Beide Techniken zeigten ähnliche Behandlungsergebnisse in Bezug auf den vertikalen Knochenzugewinn. Die ADO-Gruppe zeigte ein etwas besseres Ergebnis in Bezug auf das absolute vertikale Regenerationspotenzial, wenn auch häufiger ein Regrafting vor und gleichzeitig mit der Implantation erforderlich war. In der BMP-Gruppe war trotz einer höheren postoperativen Komplikationsrate ein geringerer Bedarf an Regrafting zu verzeichnen.


Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 08 Juni 2022