In die prospektive Fallserie wurden 42 parodontal gesunde Patienten (je 21 Frauen und Männer) einbezogen, bei welchen im Prämolaren-, bzw. Frontzahnbereich des Oberkiefers jeweils ein Zahn extrahiert werden musste. Bei allen bestand aufgrund eines dünnen Gingiva-Biotyps und Schäden im Bereich der bukkalen Knochenlamelle ein hohes Risiko für ästhetische Komplikationen im Rahmen der anschließend vorgesehenen Implantatversorgung.
Die Zahnextraktion erfolgte ohne Bildung eines Mukoperiostlappens. Anschließend wurden Aufbaumaßnahmen mit Blockaugmentaten aus mit Kollagen angereichertem bovinem Knochenersatz ohne zusätzlichen Einsatz von Membranen oder Weichgewebsaugmentaten durchgeführt. Der mittlere Dimensionsverlust betrug 14,0%. Bei 16 Probanden (38,0%) konnten geringe knöcherne Remodellierungsprozesse von <= 10,0% festgestellt werden. Bei zehn Patienten (24,0%) fanden gravierende Knochenverluste (> 20,0%) statt.
Trotz der Augmentationsmaßnahmen scheinen Remodellierungsprozesse bei Patienten mit hohem ästhetischem Risikoprofil unvermeidbar zu sein. Signifikante Vorhersageparameter für ein erhöhtes ästhetisches Risiko sind die Zahnregion (hohes Risiko bei mittleren Schneidezähnen und Eckzähnen), apikale Parodontitiden und Knochenverluste im Bereich der bukkalen Knochenlamelle.