Ziel des systematischen Reviews war die Analyse der klinischen Effekte beim Einsatz verschiedener Materialien und Techniken beim Erhalt des Alveolarkamms nach Zahnextraktion und geplanter anschließender Implantatbehandlung. Nach systematischer Literaturrecherche erfüllten acht Publikationen mit insgesamt 184 Patienten und 233 Extraktionsalveolen die Einschlusskriterien. In zwei Veröffentlichungen wurden die Alveolen mit xenogenem Knochenersatz aufgefüllt oder unbehandelt gelassen.
Aus dieser Publikation konnte geschlussfolgert werden, dass der Alveolarfortsatz nach Zahnextraktion einer vertikalen und horizontalen Reduktion unterliegt. Diese Erkenntnis wurde durch eine weitere klinische Studie mit niedrigem Evidenzgrad bestätigt. In zwei weiteren randomisiert kontrollierten Studien (RCT) wurde eine Ridge Preservation mittels alloplastischem (synthetischen) Knochen gegenüber xenogenem Knochenersatz verglichen, ohne dass zwischen beiden Materialien Unterschiede hinsichtlich des Volumenerhalts des Alveolarfortsatzes ermittelt werden konnten.
Grundsätzlich ist die derzeitige Evidenz zum Zusatznutzen von Maßnahmen zum Kammerhalt sehr limitiert. Es ist unklar, inwieweit solche Maßnahmen Volumenänderungen des Alveolarkamms nach Zahnextraktion reduzieren können. Auch ist unklar, ob Aufbaumaßnahmen zu anderen Ergebnissen bezüglich des Implantaterfolgs, des ästhetischen Outcome oder anderen klinischen Parametern führen können. Ebenso liegt derzeit keine entsprechende Evidenz vor, dass zwischen den verschiedenen Aufbaumaterialien und Barrieremembranen signifikante Unterschiede bezüglich des Behandlungsoutcome bestehen.