Aus der Traumatologie ist bekannt, dass ein Zahntrauma häufig zu einer Umwandlung von Dentin in Knochengewebe und einer Ankylose der Wurzel führt. Dieses Prinzip wird genutzt, indem ankylosierte Zähne nach Entfernung der klinischen Krone im Knochen belassen werden, um die Dimensionsstabilität des Alveolarkamms zu erhalten.

Um die knochenbildende Potenz von Dentin zu untersuchen, wurden aus humanen Zahnpräparaten Dentinchips gewonnen und in Hasentibias implantiert. Sechs Monate später ergaben histologische Untersuchungen eine Neubildung von Knochen, die zwischen 0,1-86,0 % lag. Die Knochenneubildung war am höchsten, wenn die Dentinpartikel in Nähe der knöchernen Tibiawand gelegen waren. Es konnten nur geringgradige Entzündungszeichen beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Dentin regt die Knochenneubildung an, wenn es in Kontakt mit nativem Knochen kommt. Aus dieser Beobachtung heraus könnte sich Dentin als Knochenersatzmaterial eignen.