Die knochenbildende Potenz rekombinanten humanen Bone Morphogenetic Proteins 2 (rhBMP-2) ist allgemein nachgewiesen. Eine zu hohe Dosierung von rhBMP-2 kann jedoch zu postoperativen Beschwerden wie Schwellungen und Serumansammlungen führen und sogar das Krebsrisiko erhöhen. Daher besteht die Zielsetzung, die Dosierung des rhBMP-2 mittels Beigabe anderer osteogener Reagenzien zu reduzieren. Das Peptid OP3-4, welches ursprünglich zur Verhinderung von Knochenresorptionen eingesetzt wurde, führt bei systemischer Verabreichung zu einer vermehrten Knochenneubildung bei In vitro- und In vivoModellen.
In der vorliegenden Studie wurde die Fähigkeit von OP3-4 zur Knochenneubildung bei lokaler Gabe in Verbindung mit einer sehr geringen Dosierung rhBMP-2 im Mausmodell untersucht. Dazu wurde bei Mäusen zunächst ein Unterkieferfrontzahn entfernt. Anschließend wurde ein Hydrogel mit rhBMP-2 mit oder ohne OP3-4 in die Extraktionsalveolen eingebracht. Nach 21 Tagen waren in den Alveolen mit rhBMP-2 plus OP3-4 eine geringere Knochenresorption und eine geringere Anzahl Osteoklasten festzustellen als in den Alveolen, die nur mittels rhBMP-2 behandelt worden waren.