Ziel des systematischen Reviews war der Vergleich der Anteile vitalen Knochens und Bindegewebes in augmentierten und nicht augmentierten Alveolen. Dazu wurde eine elektronische Suche in fünf elektronischen Datenbanken durchgeführt. Acht Studien erfüllten die Einschlusskriterien. In nicht augmentierten Alveolen betrug der mittlere Anteil vitalen Knochens 38,5% +/- 13,4% und der mittlere Anteil von Bindegewebe 58,3% +/- 10,6% und es lag eine limitierte Evidenz (zwei Studien) vor, dass kein Unterschied im Anteil vitalen Knochens zwischen Alveolen bestand, die mittels demineralisiertem, allogenem oder autologem Knochen augmentiert worden waren.

Bei Anwendung alloplastischen (synthetischen) Knochenersatzes konnte im Vergleich zu unbehandelten Alveolen ein Zuwachs vitalen Knochens zwischen 6,2% und 23,5% ermittelt werden. Bei xenogenem Knochenersatz konnte sowohl eine Abnahme (-22,2%), als auch eine Zunahme (9,8%) vitalen Knochens im Vergleich zu unbehandelten Alveolen ermittelt werden. Der bindegewebige Anteil in der Alveole war bei Verwendung von Aufbaumaterial im Vergleich zu unbehandelten Alveolen reduziert. Beträchtliche Anteile von Residualpartikeln des Ersatzmaterials (Hydroxylapatit und xenogener Knochenersatz) waren durchschnittlich noch 5,6 Monate nach Socket Preservation in der Alveole vorhanden.

Schlussfolgerung: Basierend auf einer kleinen Anzahl prospektiver Vergleichsstudien führt der Einsatz von Aufbaumaterialien zur Socket Preservation zu einer Erhöhung der Anteile vitalen Knochens im Vergleich zu unbehandelten Alveolen. Inwieweit sich diese Veränderungen der Knochenqualität auf den Implantaterfolg und die Stabilität der periimplantären Gewebe auswirken, bleibt unklar.