Thrombozyten wirken Blutverlusten im Bereich von Gefäßverletzungen entgegen, indem sie adhärieren, aggregieren und eine gerinnungsfördernde Oberfläche bilden, welche die Bildung von Thrombin und Fibrin begünstigt. Hinzu kommt, dass Thrombozyten verschiedene Substanzen freisetzen, die zu Reparaturprozessen im Gewebe und zur Angiogenese führen sowie zur Entzündungshemmung und zur Stimulation der Immunantwort beitragen. Sie enthalten große Mengen biologisch aktiver Proteine und sind in der Lage, aktive Metaboliten neu zu synthetisieren. Obwohl aktivierte Thrombozyten über keinen Zellkern mehr verfügen, besitzen sie ein Spleißosom und können Thromboplastin und Interleukin-1 beta synthetisieren. Die Bindung der sezernierten Proteine innerhalb eines entstehenden Fibringeflechts oder an die extrazelluläre Matrix kann mittels Chemotaxis die Migration und Differenzierung von mesenchymalen Stammzellen stimulieren sowie Reparaturvorgänge begünstigen. Die therapeutische Anwendung von Thrombozyten aus Fibrinklumpen hat einen positiven Einfluss auf Situationen, die eine rasche Heilung erfordern. Zu den Situationen, in denen autolog gewonnene Thrombozyten die Heilung beschleunigen, zählen Behandlungen mit Dentalimplantaten, die orthopädische Chirurgie, die Muskel- und Sehnenchirurgie, die Therapie von Ulzera der äußeren Haut sowie die Augen und Herzchirurgie.