Die meisten Produkte aus Thrombozytenkonzentraten für chirurgische Zwecke werden als Plättchenreiches Plasma (PRP) bezeichnet. Unglücklicherweise ist diese Wortwahl sehr allgemein und unvollständig und führt häufig zu Verwechslungen. In diesem Artikel beschäftigt sich ein Expertengremium mit diesem Thema und unterbreitet einen Vorschlag mit genauen und einfachen Bezeichnungen für die verschiedenen Thrombozytenkonzentrate, die in der Chrirurgie zum Einsatz kommen. Die verwendeten Produkte lassen sich dabei problemlos je nach Leukozytengehalt und Fibrinarchitektur in vier große Gruppen einteilen: P-PRP für „Pures Plättchenreiches Plasma“ (z. B. Cell Separator PRP, Vivostat PRF oder PRGF nach Anitua), L-PRP für „Leukozytenund Plättchenreiches Plasma“ (z. B. Curasan, Regen, Plateltex, SmartPReP, PCCS, Magellan, Angel oder GPS PRP), P-PRF für „Pures Plättchenreiches Fibrin“ (z. B. Fibrinet) und L-PRF für „Leukozytenund Plättchenreiches Fibrin“ (z. B. PRF nach Choukroun). P-PRP und L-PRP bezeichnen die jeweiligen Produkte in ihrer flüssigen, nicht aktivierten Form. Die aktivierten Varianten werden hingegen als »P-PRP-Gel« bzw. »L-PRP-Gel« bezeichnet.
Die Suche nach einem Konsens in der Terminologie ist als Plädoyer für eine ernstzunehmende Charakterisierung dieser Produkte zu verstehen. Die Wissenschaft muss sich der komplexen Beschaffenheit dieser Biomaterialien bewusst sein, damit Missverständnisse und falsche Analogieschlüsse vermieden werden können. Wer Biomaterialien verstehen will oder an das faszinierende Potenzial von Wachstumsfaktoren glaubt, sollte erkennen, dass die Zukunft dieses Forschungsgebiets auch von der richtigen Terminologie abhängt.