In der Fachliteratur werden vermehrt die Möglichkeiten einer Regeneration von Pulpagewebe bei Zähnen mit nekrotischer Pulpa und offenem Foramen apikale beschrieben. Die vorliegende Fallbeschreibung ergänzt die aktuelle Literatur um eine weitere regenerative endodontische Therapie mittels PRP. Der zweite Oberkiefer-Prämolar eines 11-jährigen Jungen entwickelte nach irrtümlicher Extraktion und sofortiger Replantation eine Pulpanekrose und eine apikale Parodontitis mit entsprechenden klinischen und radiologischen Symptomen. Der Zahn wurde trepaniert, das nekrotische Pulpagewebe entfernt und eine Mischung aus drei Lokalantibiotika in den Kanal eingebracht. Nach circa drei Wochen wurde die medikamentöse Einlage entfernt und der Kanal mit einer Mischung aus Mineral Trioxide Aggregate (MTA) sowie mit aus Eigenblut gewonnenem PRP abgefüllt und anschließend mit plastischem Füllungsmaterial definitiv verschlossen. Die klinische Untersuchung nach einer Wartezeit von fünfeinhalb Monaten ergab symptomlose klinische Verhältnisse, eine radiologisch erkennbare knöcherne Restitution der apikalen Läsion und eine mit dem ersten Prämolaren der gleichen Seite vergleichbare Reaktion auf thermische und elektrische Sensibiltätsprüfungen.
Schlussfolgerung: Die präsentierten Kurzzeitresultate lassen die Vermutung zu, dass die Regeneration von Pulpagewebe bei Zähnen mit nekrotischer Pulpa und einer periapikalen Läsion möglich ist. PRP bildet für dieses Verfahren möglicherweise eine ideale Gerüstmatrix.